In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 befreiten Einheiten der 57. Armee der 3. Ukrainischen Front Graz. Die steirische Landeshauptstadt wurde der Roten Armee widerstandslos übergeben. In der Folge war Graz 75 Tage unter sowjetischer Besatzung, bevor die Briten im Zuge des Zonentausches am 23./24. Juli die Verwaltung der Steiermark übernahmen. „Es war ein gesellschaftlicher und emotionaler Ausnahmezustand, in dem sich die Menschen in der ehemaligen ,Stadt der Volkserhebung‘ damals befanden“, sagt Barbara Stelzl-Marx, Zeithistorikerin der Uni Graz und Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung. In ihrem neuen Buch „Roter Stern über Graz“ beschreibt sie eindrücklich, wie die Menschen jeden Tag als Herausforderung und Bewährungsprobe erlebten.
Dafür zog sie erstmals vertieft ausgewertete Archivdokumente, Zeitungsartikel und Tagebuchaufzeichnungen sowie Interviews mit 80 Zeitzeug:innen heran. „Für das Forschungsprojekt haben wir über die Medien Personen gesucht, die als Kinder oder Jugendliche das Kriegsende und die elf Wochen danach in Graz erlebten und uns davon erzählen wollten. Es meldeten sich viel mehr, als wir erwartet hatten“, berichtet Stelzl-Marx. So entstand ein fesselndes erzählerisches Sachbuch mit Elementen von Oral History.
Buchpräsentation:
Barbara Stelzl-Marx: Roter Stern über Graz. 75 Tage sowjetische Besatzung 1945, Molden Verlag 2025
Donnerstag, 10. April 2025, 19:30 Uhr
Buchhandlung Moser, Am Eisernen Tor 1, 8010 Graz
Um Anmeldung unter veranstaltungen(at)styriabooks.at wird gebeten.
Eine Kooperationsveranstaltung zwischen Styria Books, der Universität Graz und dem Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung
https://www.styriabooks.at/shop/gesellschaft-geschichte/roter-stern-ueber-graz