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Universität Graz Neuigkeiten Besser als das Original?

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Freitag, 19.02.2016

Besser als das Original?

Vizerektor Peter Scherrer, GEWI-Vizedekan Arne Ziegler, Wernfried und Andrea Hofmeister mit Bodo Plachta, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition. Foto: Uni Graz/Kastrun.

Vizerektor Peter Scherrer, GEWI-Vizedekan Arne Ziegler, Wernfried und Andrea Hofmeister mit Bodo Plachta, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition. Foto: Uni Graz/Kastrun.

Internationale Tagung befasst sich mit der Überarbeitung von Texten vom Mittelalter bis zur Gegenwart

"Revision" und "Edition" sind Begriffe, die die Änderung einzelner Passagen bis hin zur kompletten Neugestaltung eines gesamten Textes meinen. Diese komplexen Prozesse schließen oftmals den so genannten "Autorwillen" ein, zum Beispiel wenn der/die VerfasserIn selbst Korrekturen in Auftrag gibt oder diese kontrolliert. Mitunter ist das aber nicht möglich - etwa bei historischen Primärtexten - , weshalb hier besonderes Fingerspitzengefühl gefragt ist.

Mit genau dieser behutsamen Herangehensweise befasst sich aktuell die sechzehnte internationale Tagung der Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition, die seit 17. Februar und noch bis morgen, 20. Februar 2016, an der Karl-Franzens-Universität Graz stattfindet. Durchgeführt wird sie vom Fachbereich Mediävistik des Instituts für Germanistik unter der Federführung von Ao.Univ.-Prof. Dr. Wernfried Hofmeister und Priv.-Doz. Dr. Andrea Hofmeister, gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft philosophischer Editionen und der Fachgruppe Freie Forschungsinstitute in der Gesellschaft für Musikforschung. Vizerektor Peter Scherrer und Arne Ziegler, Vizedekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, eröffneten die Tagung und begrüßten die TeilnehmerInnen. 

In fünf Plenen gehen ExpertInnen Revisionen und ihrem Einfluss auf den editorischen Prozess auf den Grund. Dabei werden unter anderem Themen wie die Textgenese des Librettos zu Mozarts "Die Entführung aus dem Serail", die Entstehung zeitgenössischer Lyrik sowie exemplarische Überarbeitungen von Ödön von Horvaths "Geschichten aus dem Wienerwald" behandelt. Natürlich ist auch der mittelalterlichen Literatur ein großer Schwerpunkt gewidmet, doch auch speziellere Themen - etwa die Spieltexte der Wanderbühnen - finden Widerhall in dem umfangreichen Programm.  Und auch die Frage nach dem Umgang mit Nach- und Raubdrucken wird nicht ausgespart.

Die Tagung wurde von der Reihe "Lange Nacht der Textrevisionen" begleitet, in deren Rahmen die Erfolgsautorin Barbara Frischmuth aus "Die Schrift des Freundes" im Grazer Literaturhaus las und  im Anschluss mit Anna Babka, Universität Wien, über die Praxis des Schreibens diskutierte.

Erstellt von Gerhild Kastrun

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