Alle neun Hochschulen und Universitäten des „Science Space Styria“ ziehen an einem Strang, um die Qualität der Lehre für insgesamt 55.000 Studierende weiter zu verbessern. Die einzigartige Zusammenarbeit wurde auch beim "Gipfeltreffen" aller steirischen RektorInnen am 27. Mai 2015 an der Uni Graz sichtbar. Christa Neuper, Rektorin der Karl-Franzens-Universität, begrüßte neben den RektorInnen etwa 200 TeilnehmerInnen in der Aula der Uni Graz zum Symposium „Good Practice der Hochschuldidaktik“. Ein Rückblick anhand von acht Statements:
„Gemeinsam wollen wir den Stellenwert der Lehre zum Vorteil unserer Studierenden heben.“
Christa Neuper, Rektorin der Universität Graz, über das Ziel, das die Steirische Hochschulkonferenz mit ihrem Hochschuldidaktik-Projekt verfolgt.
„Wir kooperieren auf Augenhöhe. Der Austausch eröffnet Chancen, Hochschuldidaktik neu zu denken. Auch wenn es einen Wechsel von einer lehrenden- zu einer studierendenzentrierten Haltung gibt, lässt sich das Bologna-Modell mit der Einheit von Forschung und Lehre versöhnen.“
Elgrid Messner, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark und Vorsitzende der Steirischen Hochschulkonferenz, unterstreicht die Bedeutung des Leuchtturmprojektes.
„Die Professionalisierung der Lehre ist gestiegen, aber noch nicht auf dem Level, auf dem sie sein könnte. Forschung zählt auch heute noch mehr als die qualitätsvolle Lehre - aufgrund ihrer höheren Außenwirkung. Das Qualitätsbewusstsein der Lehrenden ist hingegen auf jeden Fall gestiegen. Sie haben heute mehr Möglichkeiten, um sich mit Kolleginnen und Kollegen hochschuldidaktisch weiterzubilden.“
Martin Polaschek, Vizerektor für Studium und Lehre der Uni Graz, sieht die steirischen Hochschulen mit ihren Bemühungen am richtigen Weg, allerdings noch nicht am Ziel.
„Für viele Studierende ist eine gute Lehrveranstaltung eine, bei der man bei der Tür hinaus geht und einen persönlichen Vorteil mitnimmt. Grundfaktoren für qualitätsvolle Lehre sind etwa Person und Qualifikation des Lehrenden oder systemische Voraussetzung wie Räumlichkeiten und Curriculum.“
Sebastian Franthal, Studierender an der Medizinischen Universität Graz und ÖH-Vertreter, über sein Verständnis von qualitätsvoller Lehre.
„Solange jemand sich beklagt, hat man die Chance es in Zukunft besser zu machen. Beklagt er sich nicht mehr, hat man ihn verloren. Jede Kritik ist eine Einladung zu einem Dialog. Aus kritischen Evaluierungen der eigenen Lehrveranstaltungen sollte man daher lernen. Didaktik ist ein gemeinsames Lernen mit den Studierenden.“
Harald A. Friedl, Lehrender an der FH JOANNEUM und „Ars Docendi“-Preisträger für seine qualitätsvolle Lehre, mit einem Appell an seine Kolleginnen und Kollegen, die Meinungen der Studierenden ernst zu nehmen.
„Ich habe das Symposium als sehr positiv wahrgenommen. Viel passiert gerade im Bereich der Hochschuldidaktik. Der Stellenwert der Lehre muss allerdings noch sichtbarer gemacht werden. Es braucht auch die Entwicklung neuer Methoden in der Weiterbildung und im Qualitätsmanagement.“
Andrea Geisler, Rätin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, betont die österreichweite Relevanz der Hochschuldidaktik.
„Die Hochschulkonferenz ist Sinnbild dafür, was den Standort Steiermark ausmacht. Gute Kooperation und das Ineinandergreifen der Kompetenzen sind ein gutes Stück steirischer Wissenschaftskultur.“
Landesrat Christopher Drexler, dessen Ressort die Aktivitäten der Hochschulkonferenz fördert, würdigt die Zusammenarbeit.
„Es gibt viel Potenzial im Bereich der Hochschuldidaktik.“
Moderatorin Doris Kiendl-Wendner zieht am Ende der abschließenden Podiumsdiskussion eine Zwischenbilanz.
Die Steirische Hochschulkonferenz will auch in Zukunft durch eine enge Zusammenarbeit aller neun Hochschulen im Bereich Hochschulddidaktik dieses große Potenzial weiter ausschöpfen.