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Universität Graz Neuigkeiten Ein Ort für alle

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Donnerstag, 03.02.2022

Ein Ort für alle

Timo Lüke ist ausgebildeter Sonderpädagoge und erforscht, wie die Schule Kinder mit besonderem Bedarf unterstützt. Foto: Lüke.

Timo Lüke ist ausgebildeter Sonderpädagoge und erforscht, wie die Schule Kinder mit besonderem Bedarf unterstützt. Foto: Lüke.

Timo Lüke erforscht, wie die Schule Kinder mit besonderem Bedarf unterstützt

Schauplatz Schule. Ein Kind ist immer wieder laut, verlässt den Sitzplatz, wird irgendwann körperlich aggressiv. So eine Situation ist für alle Beteiligten herausfordernd. Vor allem, wenn das Verhalten des Kindes durch eine Beeinträchtigung in seiner Entwicklung entsteht. „Eine frühzeitige Begleitung durch gut ausgebildete SonderpädagogInnen ist besonders wichtig. Er oder sie hat verschiedene Möglichkeiten, die Situation passend aufzulösen“, schildert Timo Lüke. Er erforscht als Professor für Inklusive Bildung und Unterrichtsentwicklung Methoden, die einzelne SchülerInnen mit besonderen Bedürfnissen im Schulalltag unterstützen.

Gerade Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Bedarf sind schwer, in Gruppen zusammenzufassen, erzählt Lüke. „Einerseits, weil sie sie sich unterschiedlich verhalten, andererseits weil es in einer Region oft nicht genug betroffene Personen gibt.“ Deshalb beschäftigt er sich mit einer Methode, die im deutschsprachigen Raum noch wenig angewandt wird: die kontrollierte Einzelfallforschung. „Dabei geht es darum, für einzelne Kinder herauszufinden, was genau ihnen dabei hilft, die wichtigsten Regeln des Schulalltags einzuhalten“, erklärt Lüke. Das könnte zum Beispiel eine regelmäßige, gemeinsame Wiederholung der wichtigsten Dos and Don’ts sein. Oder eine gezeichnete Darstellung auf dem Tisch des Kindes oder ein Smiley-Sticker, den es in gewissen zeitlichen Abständen erhält. Die ForscherInnen untersuchen über einen längeren Zeitraum, ob die Maßnahmen der SonderpädagogInnen oder andere Faktoren das Verhalten der Kinder beeinflussen. „Sollte das gezielte Eingreifen gewirkt haben, bedeutet das aber nicht, dass dieser Ansatz auch anderen Betroffenen hilft“, unterstreicht der Wissenschafter die Individualität des Ansatzes. 

Timo Lüke ist selbst ausgebildeter Sonderpädagoge. Er kam über Stationen an den Universitäten Potsdam, Wuppertal und zuletzt Dortmund nach Graz. Er untersucht, welche Kompetenzen und Einstellungen Lehrende für den Unterricht brauchen, an dem Kinder mit Lernschwierigen, geistigen Beeinträchtigungen und Sprachentwicklungsverzögerungen teilnehmen. Auch zur Diagnostik, also zum frühen Erkennen solcher Beeinträchtigungen, hat Timo Lüke geforscht.

Erstellt von Gerhild Leljak

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