Migration und neu gezogenen Grenzen reißen Familien auseinander. Verwandte leben – gewollt oder gezwungenermaßen – auf unterschiedlichen Kontinenten, in verfeindeten Ländern, schlagen weit voneinander entfernt neue Wurzeln. In besonderem Maße trifft das aktuell Menschen aus Balkanstaaten und aus dem arabischen Raum. Wie funktioniert die Kommunikation über weite Distanzen? Wie kann man Glaube, Kultur und Sprache in einem fremden Land weiter pflegen? Oder sind Abkapselung und Neuanfang eine Befreiung von ethnischen Zwängen? Auf einer Konferenz an der Universität Graz mit dem Titel „Ethnicity and Kinship: Interdisciplinary Approaches to Family, Community, and Difference“ haben sich kürzlich rund 200 TeilnehmerInnen und 160 Vortragende aus aller Welt diesen Fragen gewidmet, und zwar aus unterschiedlichsten wissenschaftlichen Perspektiven. Präsentiert wurden nicht nur neue soziologische Studien, sondern auch historische Entwicklungen oder die Art und Weise, wie sich die Problematik in Literatur und Kunst widerspiegelt.
Die Konferenz wurde vom Institut für Amerikanistik organisiert und war die Jahrestagung der Society for Multi-Ethnic Studies: Europe and the Americas (MESEA).
Montag, 18.06.2018