Als Professor für Marketing ist Univ.-Prof. Dr. Thomas Foscht weit über die Universitätsgrenzen hinaus ein häufig nachgefragter Wissenschafter. Da liegt es auf der Hand, dass er als Dekan der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen (SOWI) Fakultät auch deren Wahrnehmung verbessern will.
Als langjähriger Studiendekan der SOWI-Fakultät kennen Sie organisatorische und administrative Abläufe, als Dekan haben sich Ihre Agenden sicher vermehrt. Wie haben Sie den Rollenwechsel von der Wissenschaft ins Uni-Management erlebt?
Es ist ein Riesenvorteil, das System und die Organisation zu kennen. Zu wissen, was den Angehörigen wichtig ist. Es handelt sich bei uns zumeist um eine temporäre Tätigkeit – im Unterschied zu den USA, wo es an den Universitäten vielfach keinen Weg zurück aus der Administration gibt und häufig auch externe Personen Management-Aufgaben übernehmen. Eine befristete Funktion hilft, sowohl den Bezug zum aktuellen Geschehen aufrecht zu erhalten als auch den Wunsch, Vorhaben zügig umzusetzen.
Apropos Umsetzung: Was haben Sie sich für Ihre Dekanatsperiode vorgenommen?
Ich habe in den ersten Wochen in vielen Gesprächen versucht, die Anliegen und Bedarfe der KollegInnen zu sammeln und zu strukturieren. Die Fakultät ist ja ein System, in dem es laufend Veränderungen gibt. Ich sehe vor allem in der Vorbereitung strategischer Angelegenheiten, wie etwa im Personalbereich, auf dem Gebiet der Forschung oder im Bereich Internationalisierung Möglichkeiten, Akzente zu setzen. Es gibt natürlich Rahmenbedingungen, wie den Entwicklungsplan und die Leistungsvereinbarungen, die den Handlungsspielraum klar abstecken.
Worin werden die Schwerpunkte an der Fakultät in der nahen Zukunft liegen?
Es gibt viele Leistungen, die im Alltag oft untergehen. Etwa in den Bereichen der Forschung oder der internationalen Ausrichtung derselben, die auch in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen fest verankert sind. Da sollten wir zunächst zeigen, was wir ohnehin schon alles leisten. Zudem müssen wir darüber nachdenken, was wir in der Forschung noch tun können, um weiter attraktive Rahmenbedingungen für die WissenschafterInnen im Hause anbieten zu können sowie für potenzielle ForscherInnen – zum Beispiel im Rahmen von Stellenausschreibungen – auch in Zukunft interessant zu sein.
Spielen bei diesen Überlegungen die Bedürfnisse von Unternehmen eine Rolle?
Natürlich sind für die SOWI-Fakultät die Kontakte zur Wirtschaft und deren Bedarfe sehr wichtig. Ein Großteil unserer AbsolventInnen arbeitet in Unternehmen. Insofern ist es für die Ausrichtung der Fakultät von Bedeutung, was sich insbesondere auch Firmen in der Region im Rahmen der Ausbildung wünschen. Dies kann dann seinen Niederschlag in Lehrangeboten finden. Kontakte spielen aber auch eine Rolle, wenn es um Kooperationsprojekte geht. Nachdem die Fakultät über ein großes Netzwerk an AbsolventInnen in Unternehmen verfügt, sind diese dann häufig unsere PartnerInnen bei Projekten.
Freitag, 25.04.2014