Junge ForscherInnen sollen auch unter den aktuellen Rahmenbedingungen wissenschaftliche Karriere und Privatleben gut vereinbaren können. Das Projekt Work-Life-Balance in der Wissenschaft der Koordinationsstelle für Geschlechterstudien hat sich zum Ziel gesetzt, dafür erstens mehr Bewusstsein zu schaffen und zweitens konkrete Maßnahmen zu entwickeln, die die Karl-Franzens-Universität für ihren Nachwuchs setzen kann. Bei der großen Abschlusspräsentation mit dem Titel "Die neue Universität (über?)leben" wurden dieser Tage die Ergebnisse präsentiert.
In den letzten 15 Jahren hat sich der Wissenschaftsbetrieb stärker verändert als je zuvor, das metrische Messen von Leistungen rückt immer stärker ins Blickfeld. Das sorgt nicht nur für Fairness, sondern auch für zusätzlichen Druck. Im Vorfeld der Veranstaltung gaben daher ForscherInnen mittels Fragebögen und Interviews Einblick in die Hürden, Tücken und Vorteile ihres wissenschaftlichen Alltags. Vizerektorin Renate Dworczak dankte ihnen für ihre Mitwirkung, die wesentlich zum Gelingen des Projekts beigetragen hat. "Wir waren überrascht, dass die Anforderungen und Bedürfnisse unserer MitarbeiterInnen anders gelagert sind, als wir erwartet hätten. Daher haben wir die Abkürzung WLB für Work-Life-Balance auch schnell umgedeutet in Wissenschaft in Balance erleben", so Dworczak bei der Eröffnung des Abschlussevents.
Über die Vor- und Nachteile des alten wie des neuen Systems diskutierten der Theologe Rainer Bucher und die junge Assistenzprofessorin Emma Lantschner. Anschließend gaben Uni-Rat und Generaldirektor der Pensionsversicherungsanstalt Wilfried Pinggera, Arbeitspsychologe Wolfgang Kallus, der Leiter dies Instituts für Wissenschafts- und Technikforschung der Uni Wien Maximilian Fochler sowie der Hochschulexperte Hans Pechar in Impulsreferaten Einblick in die sozialen und wissenschaftlichen Kosten der Veränderungen im Forschungsbetrieb.