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Montag, 11.11.2019

Lücke geschlossen

Wie profitiert die Wirtschaft von der Digitalisierung? Mit dieser Frage beschäftigen sich Stefan Thalmann und das von ihm geleitete Business Analytics und Data Science Center, das am 12. November eröffnet wird. Foto: Pixaba

Wie profitiert die Wirtschaft von der Digitalisierung? Mit dieser Frage beschäftigen sich Stefan Thalmann und das von ihm geleitete Business Analytics und Data Science Center, das am 12. November eröffnet wird. Foto: Pixabay

Stefan Thalmann leitet das neue Business Analytics and Data Science Center und ist damit das wichtige Bindeglied zwischen Wirtschaft und Technik

Big Data sind in aller Munde – und werden aus allen erdenklichen Kanälen zusammengesammelt. Wie geht man damit um? Was kann man aus ihnen herauslesen? Und wie verändern datenbasierte Technologien Wirtschaft und Gesellschaft? Diese Fragen beantwortet Stefan Thalmann mit seiner Forschung, auch das neue Business Analytics and Data Science Center an der Universität Graz, das am 12. November eröffnet wird, setzt sich damit auseinander. „Wir schließen damit eine Lücke zwischen der Technik und ihren AnwenderInnen“, betont Thalmann, der sich als „Übersetzer“ sieht, um die Bedürfnisses der Wirtschaft an die Informatik zu kommunizieren – und umgekehrt den Nutzen neuer Technologien zu vermitteln.
„Die Digitalisierung beeinflusst alltägliche Abläufe in den meisten Unternehmen, darüber hinaus ergeben sich auch völlig neue Geschäftsfelder und neue Berufe“, fasst Thalmann zusammen. Die Fülle an Daten, die Online-Riesen sammeln, können auch für andere Anwendungen genutzt werden – etwa Zielgruppenanalysen im Marketing oder automatisierte Recruiting-Verfahren, in denen Chatbots eine Vorauswahl treffen. Der Forscher legt auch ein Augenmerk auf die Frage, was diese Veränderungen für die Gesellschaft bedeuten. Er ist in den Profilbereich „Smart Regulation“ ebenso eingebunden wie in die Forschungsgruppe „Human Factor and Digital Transformation“.

Unklare Entscheidungen
Der Einsatz von Chatbots für die Personalauswahl ist ein Thema, das Thalmann wissenschaftlich beschäftigt. Es ist technisch nicht möglich, die Entscheidungsfindung der Algorithmen nachzuvollziehen. „Die NutzerInnen erwarten aber von Künstlichen Intelligenzen sogar genauere Rechtfertigungen als von Menschen“, hat der Wirtschaftsinformatiker herausgefunden. Er sucht nun nach Wegen, die Vorgänge in dieser Black Box erklärbar zu machen. „Ähnliches gilt für Künstliche Intelligenzen, die bei Gerichten oder beim Arbeitsmarktservice zum Einsatz kommen“, so Thalmann.

Studierende fit machen
Der aus dem deutschen Halle stammende Wirtschaftsinformatiker Stefan Thalmann habilitierte sich in Innsbruck und leitete danach eine anwendungsorientierte Forschungsgruppe an der TU Graz. Seit Oktober 2018 ist er Professor für Business Analytics und Data Science an der Universität Graz. In der Lehre ist es ihm wichtig, die Verständnisbarrieren zwischen BetriebswirtInnen und TechnikerInnen abzubauen, damit sinnvolle Technologie-Lösungen leichter gefunden werden können. Er arbeitet an der Entwicklung eines gemeinsamen Studiums mit der TU Graz mit sowie an einem Universitätskurs für Berufstätige, die technologisch am Ball bleiben möchten.

 

Stefan Thalmann, Professor für Business Analytics und Data Science, ist eine Schnittstelle zwischen Wirtschaftswissenschaften und Technik. Foto: Jorj Konstantinov ©Jorj Konstantinov
©Jorj Konstantinov
Stefan Thalmann, Professor für Business Analytics und Data Science, ist eine Schnittstelle zwischen Wirtschaftswissenschaften und Technik. Foto: Jorj Konstantinov
Erstellt von Dagmar Eklaude

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