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Montag, 08.05.2023

Im Dialog mit der Vergangenheit

Rektor Peter Riedler, Künstlerin Elisabeth Schmirl und Projektleiter Gerald Lamprecht vom Zentrum für jüdische Studien der Uni Graz (v.l) vor dem Kunstwerk im unicorn. Foto: Uni Graz/Tzivanopoulos

Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ist eine wichtige Aufgabe. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Uni Graz, die sich mit ihrem historischen Erbe kritisch beschäftigt und das in Form einer Kunstinstallation öffentlich gemacht hat.

Die im Jahre 1868/69 erbaute Villa in der Schubertstraße 6 war viele Jahre zentraler Punkt hochschulpolitischer Bewegungen. Nach dem „Anschluss“ 1938 wurde das Gebäude in der Schubertstraße 6 vom Reichsstudentenwerk gekauft, saniert und im April 1939 als „Studentenhaus“ vom damaligen Gauleiter Sigfried Uiberreither feierlich eröffnet. Das Reichsstudentenwerk und die Gaustudentenführung hatten dort ihren Sitz. Das Studentenhaus mit Mensa, Kaffeesaal und Lesehalle wurde als Anerkennung für den Einsatz der NS-Studenten in der „Illegalität“ gesehen.
Es war dann die Heimat der österreichischen Hochschüler:innenschaft ­– bis zum Umbau: das Startup-Zentrum Unicorn wurde im April 2021 eröffnet.

Zwei nationalsozialistische Fresken, die 1939 von dem Künstler Franz Köck im Stiegenhaus des Gebäudes gemalt wurden, sind nach dem Krieg übermalt worden und bei einer Renovierung 1977 wiederentdeckt worden. „Die Uni Graz schreibt seit 438 Jahren Geschichte. Sie ist ein Ort, an dem die Vielfalt vieler Weltanschauungen und Religionen respektiert werden. Es ist wichtig, sich der Schattenseite der Vergangenheit zu stellen. Dieses Fresko ist nicht nur Dokument, sondern ein Mahnmal für die dunkle Zeit des Nationalsozialismus, die sich nie mehr wiederholen darf“, betont Rektor Peter Riedler. So ließ man daraufhin eine Glasplatte mit erklärenden Worten darüber montieren. Die österreichische Künstlerin Elisabeth Schmirl hat nun mit ihrer Intervention einen Kontrapunkt zu den Fresken gesetzt hat.

Das Kunstwerk mit dem Namen "Weil es so viele sind" zeigt lebensgroße Personen in zarten Grautönen und es geht um Pluralität. Es soll die homogene NS-Volksgemeinschaft, die von den Fresken verherrlicht wird, konterkarieren. Die Arbeit der Künstlerin basiert auf einer Sammlung von etwa 70 historischen und zeitgenössischen Lebensgeschichten, die mit der Universität Graz in Verbindung stehen. Einige dieser Personen seien Opfer nationalsozialistischer Verfolgung gewesen, während andere vor repressiven Regimen geflohen sind und an der Universität Graz studieren oder forschen, ergänzt der Historiker und Projektleiter Gerald Lamprecht. Die Recherchen dazu wurden von Studierenden der Universität Graz im Rahmen von zwei Lehrveranstaltungen durchgeführt. 

Das Projekt des Rektorates der Universität wurde in Kooperatioon mit dem Centrum für Jüdische Studien, Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Institut für Geschichte, Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft, dem Architektenbüro arge leb idris architektur/architektin iris reiter und <rotor>, Zentrum für zeitgenössische Kunst, auf Schiene gebracht.

Mehr Informationen auf der Website zur Uni-Geschichte

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