In ihrer Forschung beschäftigt sich Theresa Boiger mit der Nutzung von Holz aus einer Nachhaltigkeitsperspektive. Holz als biobasierter Rohstoff wird bereits in vielen Branchen eingesetzt, etwa in der Papier-, Bau- und Möbelindustrie. Durch die vermehrte Produktion von Holzprodukten kann das Wirtschaftssystem nachhaltiger werden. Das Konzept der so genannten Bioökonomie forciert die Gestaltung eines Wirtschaftssystems, das mehr forst- und landwirtschaftliche Rohstoffe einsetzt und damit weniger fossile Rohstoffe benötigt. Das betrifft auch die Entwicklung neuer, innovativer Produkte aus Holz, wie zum Beispiel Autobauteile oder chemische Produkte.
„Eine derartige Umgestaltung des Wirtschaftssystems kann nicht nur dazu beitragen, Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Auch positive und soziale und ökonomische Effekte wären die Folge, weil zum Beispiel regionale Arbeitsplätze und Wertschöpfung geschaffen werden“, erklärt die Forscherin. Konkret untersucht sie, wie man diese Auswirkungen mit Computermodellen bestimmen kann.
Sparpotenzial von bis zu sechs Prozent der Treibhausgasemissionen
Die Publikation, für die Theresa Boiger ausgezeichnet wurde, ist hier einsehbar. Co-Autor:innen sind Claudia Mair-Bauernfeind, Raphael Asada und Tobias Stern. Die Studie zeigt, dass Holz vor allem in hochqualitativen und langlebigen Produkten eingesetzt werden sollte, da dabei die größten Einsparungen an Treibhausgasemissionen zu erwarten sind. Holz mit niedrigeren Qualitäten und Sägenebenprodukte können zusätzlich zur Emissionsreduktion beitragen, wenn sie in der Papier- und Plattenproduktion oder in der Energieproduktion verwendet werden. „Durch eine derartige Verwendung von Holz könnten bis zu sechs Prozent des österreichischen Treibhausgaspotenzials eingespart werden“, schildert die Forscherin.