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Universität Graz Neuigkeiten Fastenzeit?

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Donnerstag, 26.03.2020

Fastenzeit?

Regelmäßiges Fasten ist prinzipiell gesund - unter den aktuellen Umständen sollte man es vorsichtshalber aber lieber bleiben lassen. Foto: Shutterbug75/pixabay.com

Regelmäßiges Fasten ist prinzipiell gesund - unter den aktuellen Umständen sollte man es vorsichtshalber aber lieber bleiben lassen. Foto: Shutterbug75/pixabay.com

Jetzt lieber nicht: Molekularbiologe Frank Madeo rät aufgrund viraler Bedrohung durch Corona davon ab

Sie ist momentan fast in Vergessenheit geraten – die Fastenzeit, die sich noch bis zum Gründonnerstag, dem 9. April 2020, erstreckt. Die 40 Tagen im Frühling, die viele Menschen traditionellerweise zur bewussten Kalorienreduktion, zum Verzicht auf Genussmittel oder für ein Mehr an Sport nutzen, werden im Jahr 2020 zu einem großen Teil für die Umorganisation von Arbeit, Familie und Alltag verwendet.

In einer Zeit, in der Hamstereinkäufe als aktive Handlung gegen den Kontrollverlust dienen (> mehr zu diesem Thema im Podcast-Hintergrundggespräch), scheint zumindest das Fasten tatsächlich wenig ratsam zu sein, erklärt Frank Madeo vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Universität Graz: „Obwohl Fasten auf lange Sicht das Immunsystem des Körpers stärkt, kann eine übermäßige Kalorienreduktion die Abwehrfähigkeit der Immunzellen akut abschwächen.“ Im Tiermodell wurde zudem nachgewiesen, dass Kalorienrestriktion schädlich für Influenza-infizierte Mäuse ist, während umgekehrt hochkalorische Diäten einen Schutzfaktor darstellten. Selbst reiner Zucker hilft den Mäusen im Abwehrkampf gegen Viren, weil er schnell in sofort einsetzbare Energie umgewandelt werden kann, die die Immunzellen brauchen, erklärt Frank Madeo.

Diese Studienergebnisse sind aber keineswegs ein Freibrief für hemmungsloses Naschen in der Quasi-Quarantäne: eine ausgewogene Ernährung ist gerade in Phasen, in der weniger Bewegung und kaum Kraft- oder Ausdauersport gemacht werden können, für die körperliche und mentale Gesundheit besonders wichtig. 

Erstellt von Gerhild Leljak

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