Donnerstag, 9. Juni 2022 | 14:00 bis 16:00 Uhr
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Die Exilschriftstellerin Lore Segal und die Translationswissenschaftlerin Karin Hanta stehen seit Jahren in einem engen Austausch, der sich während der Pandemie noch verstärkt hat. In diesem Gespräch beleuchten sie die Eckpfeiler ihrer andauernden Konversation – Überlegungen zum autobiografischen Schreiben, literarischen Einflüssen und der ständigen Präsenz der einstigen Muttersprache im kreativen Schaffen.
Moderation: Marianne Windsperger
Karin Hanta: Die promovierte Dolmetscherin leitet seit fast 20 Jahren das Feminist Resource Center am Middlebury College in Vermont, USA, wo sie auch translationswissenschaftliche Seminare abhält. Ihre Dissertation Zurück zur Muttersprache: Austroamerikanische ExilschriftstellerInnen im österreichischen literarischen Feld, 1990-2015 wurde im Jahr 2020 vom Mandelbaum Verlag veröffentlicht.
Lore Segal: Im Alter von 10 Jahren wurde Lore Segal durch einen Kindertransport 1938 vor der NS-Diktatur gerettet. Ihre Exilerfahrungen verarbeitete sie in dem autobiografischen Roman Other People’s Houses, der 1964 in den USA veröffentlicht wurde. Dem Roman folgten weitere Werke, in der Vertreibung und Exilnahme immer wieder als Themen aufscheinen. Lore Segal wurde mehrfach ausgezeichnet – u.a. mit einem Guggenheim Fellowship und dem Theodor-Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand. Die in New York lebende Schriftstellerin wurde in die New York Writers Hall of Fame aufgenommen und übt sich weiterhin täglich in ihrem literarischen Schaffen.
Marianne Windsperger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI), Projektmitarbeiterin am Handbuch Deutschsprachig-jüdische Literatur seit der Aufklärung. Neue Forschungszugänge in Paradigmen (CJS Uni Graz). Studium der Komparatistik und Romanistik, Vorstandsmitglied in der Theodor Kramer Gesellschaft für Exilforschung