Vortrag Dr. Valéry Berlincourt
Die thematischen und verbalen Textbeziehungen zwischen Claudians politischen Gedichten sind nicht nur auf die Homogenität ihres Stoffes und die Regeln und Konventionen der Hexameter-Dichtung zurückzuführen, sondern können zum Teil auch als Selbstnachahmungen bzw. Selbstanspielungen betrachtet werden.
In diesem Beitrag soll gezeigt werden, wie sich solche poetischen Phänomene manifestieren und welche Effekte sie hervorrufen, wobei diese Fragen aus der spezifischen Perspektive der Textdynamik der Gedichte, d.h. der narrativen und argumentativen Kontexte, angegangen werden. Die Analyse der Beziehungen zwischen dem De bello Getico und dem Panegyricus de sexto consulatu Honorii Augusti wird sich auf das Vorhandensein von Strukturen konzentrieren, die über die Grenzen der einzelnen Gedichte hinausgehen und diese zu einer Einheit verbinden.