In der dritten Adventwoche bitten die Universitätsmuseen ein weiteres physikalisches Objekt aus der ständigen Sammlung des UniGraz@Museums vor den Vorhang.
Das Einfaden-Elektrometer der Firma Günther & Tegetmeyer wurde im Jahr 1937 von Victor Hess am Grazer Institut der Physik aus dem Inventar des Innsbrucker Instituts für Strahlenforschung übernommen. Als Erfinder der Faden-Elektrometer zeichnet der deutsche Physiker und Jesuitenpater Theodor Wulf. Das Einfaden-Elektrometer dient zum Messen möglichst geringer elektrischer Spannungen.
Im Jahr 1906 gab Theodor Wulf erstmals den Bau eines Zweifaden-Elektrometers bei der Firma Günther & Tegetmeyer in Auftrag. Der Einsatz der Faden-Elektrometer zur Messung kleinster elektrischer Ströme, etwa in der lichtelektrischen Photometrie, der atmosphärischen Elektrizität und der Radioaktivität, gehörte bald zum Standard.
Wulf entwickelte entwickelte in der Folge noch ein Gammastrahlen-Elektrometer mit dem bewährten Zweifadensystem, um Messdaten auch auf unterschiedlichen Höhenniveaus zu sammeln. Berühmt geworden sind seine in diesem Zusammenhang im Jahr 1910 durchgeführten Messungen auf dem Pariser Eifelturm.
Gleichwohl blieb es Victor Hess vorbehalten, im Zuge seiner bei Ballonfahrten in den Jahren 1911 bis 1913 mit einem Zweifaden-Elektrometer durchgeführten Messungen die extraterrestrische radioaktive Strahlung in der Luft (kosmische Höhenstrahlung) tatsächlich nachzuweisen. Trotz ihrer hohen Genauigkeit wurden indes auch diese Messungen von der Fachwelt anfangs angezweifelt. Im Jahr 1936 erhielt Hess für seine Entdeckung schließlich den Nobelpreis für Physik.
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