Der gesellschaftliche Alltag ist von zahlreichen Überschneidungen und Unvereinbarkeiten menschlicher Interessen geprägt. Zumeist sind diese Konflikte gewaltfrei, oftmals aber auch geprägt von physischer oder struktureller Gewalt. Sie manifestieren sich immer lokal, sind aber mehr und mehr von nationalen, regionalen und internationalen Interdependenzen geprägt. Konflikte prägen einen großen Teil menschlicher Wirklichkeit, von Situationen der Diskriminierung oder Ungerechtigkeit hin zu bewaffneter Gewalt und zwischenstaatlichem Krieg. Sind Konflikte als sichtbarer Ausdruck menschlicher Unzufriedenheit und damit verbundener Gewalt zwar ein Hinweis auf einen Handlungsbedarf und damit ein durchaus ein positiv behaftetes Phänomen, so ist ein Verbleiben in diesem Zustand meistens nicht wünschenswert. Dementsprechend bezeichnet Frieden eine erstrebenswerte Situation fernab von Gewalt.
Diesem breiten Spektrum des Problemfeldes entspricht ein sehr weit verzweigtes akademisches Feld, von Sozial-, Geistes- und Wirtschaftswissenschaften über die Rechtswissenschaften hin zu den theologischen Disziplinen. Diese Ringvorlesung gibt einen multidisziplinären Überblick über entsprechende an der Universität Graz verortete Forschungsfelder und Themenbereiche: von häuslicher Gewalt über Probleme demokratischer Partizipation zu bewaffneten Auseinandersetzungen in (Post-)Konfliktregionen.