Die Metapher des Kampfes bzw. des Kämpfens ist, wie bereits Susan Sontag in ihrer vielgelesenen Studie „Illness as Metaphor“ angemerkt hat, eine der am häufigsten verwendete und vielleicht am meisten kritisierte Metapher für Krankheitserfahrungen. Dennoch verwenden Betroffene und medizinisches Personal sie weiterhin. Auch renommierte Autorinnen und Autoren wie Siri Hustvedt, Audre Lorde und David Foster Wallace, die Erkrankungen thematisieren, „kämpfen“ in ihren autobiografischen Texten gegen Migräne, Krebs und Depression.
Doch Kampf ist nicht gleich Kampf.
Denn Metaphern ermöglichen vielfältige Strategien des alternativen Einsatzes, der Neunutzung, des Recyclings und des kreativen Missbrauchs – Praktiken, die sich in autobiografischen Texten nachzeichnen und in den (medizinischen) Alltag übertragen lassen. Nach einer Kurzvorstellung der Studie Metaphor in Illness Writing: Fight and Battle Reused (2022) werden wir gemeinsam mit der Autorin Anita Wohlmann Beispielen aus der medizinischen Praxis nachgehen und etablierte Metaphern neu und anders denken.