Hergestellt und aufgestellt. Produktionsdynamiken und Kontexte römischer Skulpturen im antiken Mittelmeerraum
Antike Skulpturen sind seit den Anfängen der archäologischen Wissenschaft ein zentraler Bestandteil der Forschung. Im Laufe der Zeit sind dabei unterschiedliche Fragestellungen in den Blick genommen worden. Aktuell stellt man verstärkt Fragen zur Herstellung, zur Verbreitung und zu den Kontexten griechischer und römischer Porträtplastik und Idealskulpturen. Viele Aspekte bedürfen aber noch einer eingehenderen Betrachtung. Auf welcher Grundlage erfolgt beispielsweise die Zuweisung von bestimmten Skulpturen an spezifische Werkstätten und/oder Bildhauer? Inwieweit spielen logistische und wirtschaftliche Faktoren eine Rolle? Wie einheitlich sind die Aufstellungsorte von Skulpturen in Städten einer Region? Vor allem interdisziplinär angelegte Untersuchungen zur römischen Skulptur versprechen eindrucksvolle Erkenntnisse zu diesen Fragen hervorzubringen.
Im Rahmen der Tagung möchten wir vor diesem Hintergrund verschiedene Aspekte diskutieren und dabei vor allem zwei Bereiche fokussieren: die mit der Herstellung von rundplastischen Skulpturen verbundenen produktionsdynamischen Prozesse und spezifische Kontextualisierungen dieser Monumente in unterschiedlichen Räumen. Wir versprechen uns von der gemeinsamen Betrachtung, dass auf diese Weise ein substanzielleres Bild von „Skulpturenlandschaften“ entsteht. Ein geographischer Schwerpunkt soll im östlichen Mittelmeerraum liegen, da gerade hier viele Orte der Skulpturenherstellung und -aufstellung bekannt sind und die Vielfalt des Skulpturenmaterials eine besonders erfolgversprechende Auswertung zu den hier verfolgten Fragestellungen erwarten lässt.