Medizinische Durchbrüche des 20. und 21. Jahrhunderts sind auf die globale Mobilität von Menschen, Wissen und Technologie zurückzuführen. Die Regulation neuer Möglichkeiten (z. B. der erfolgreichen Organtransplantation) folgte dabei häufig der eigentlichen Innovation, die auf ethische Grenzfragen reagierte. Der Abbau von Mobilitätshemmnissen und globale Disparitäten des Zugangs zu medizinischen Behandlungen bei gleichzeitig steigenden Wohlstandsdisparitäten stellen jedoch genau diese – häufig nationale – Regulation vor Herausforderungen. Der Vortrag zeigt am Beispiel der Organ- und Augentransplantation, welche globalen Disparitäten bestehen, wie skalenspezifische Regulationen Phänomene wie Organhandel einzuhegen versuchen, und welche widersprüchliche Rolle sowohl
Kommodifizierungsprozesse als auch Philanthropie hierbei spielen.