Philosophischen Laien werden häufig metaethische Intuitionen zugeschrieben. So mag es ihnen etwa scheinen, als sei eine Handlung auch dann unzulässig, wenn sie innerhalb ihrer Kultur mehrheitlich als zulässig betrachtet wird; als würden moralische Gebote von Gott stammen; oder als würden moralische Sätze lediglich Emotionen ausdrücken. Diese Fachtagung behandelt die Erforschung von solchen Intuitionen über das philosophische Wesen der Moral.
Es herrscht weitgehend Übereinstimmung, dass metaethische Intuitionen am besten interdisziplinär erforscht werden. Die Fachtagung bringt daher sowohl empirisch arbeitende Wissenschaftler/innen als auch Philosophen/innen zusammen, um den Austausch zwischen ihnen zu befördern. Erstere werden neue Daten zum Inhalt und zu den Ursachen von metaethischen Intuitionen präsentieren. Letztere werden dazu beitragen, die Validität und philosophischen Implikationen dieser Studien zu bewerten.
Unter anderem wird sich der Workshop mit folgenden Fragen befassen: Erfahren philosophische Laien die Moral als objektiv? Was denken sie über die Bedeutung von moralischen Sätzen? Welche Variablen korrelieren mit und verursachen metaethische Intuitionen? Wie valide sind (bestimmte) empirische Studien in diesem Forschungsbereich? Würden weit verbreitete Intuitionen zu Gunsten einer metaethischen Theorie diese Theorie stützen? Wenn ja, auf welche Weise(n)?
Darüber hinaus werden einige Beiträge auch damit zusammenhängende Themen wie etwa moralische Uneinigkeit oder die Evolution der Moral behandeln.