Vortrag von Volker Grieb (Institut für Antike)
Die antike griechische Demokratie ist im modernen Verständnis eng verbunden mit dem Klassischen Athen und herausragenden Staatsmännern wie Perikles oder Demosthenes. Weniger bekannt ist, dass die Demokratie in der griechischen Stadtstaatenwelt auch über Athen und die Klassische Zeit hinaus eine weite Verbreitung besaß und sogar zu so etwas wie einer Standardverfassung wurde. Auch die großen monarchischen Territorialstaaten, die sich nach den epochemachenden Eroberungen von Alexander dem Großen herausgebildet hatten, führten nicht zu einem Ende dieser Demokratien – im Gegenteil. Es ist erst das imperialistische Auftreten Roms in der östlichen Mittelmeerwelt, das zu letztlich dauerhaften Veränderungen in allen demokratischen Stadtstaaten führen sollte und damit das unumkehrbare Ende der freiheitlichen antiken Demokratie bedeute.
Der Vortrag bietet einen Überblick über die Herausforderungen und Veränderungen, die sich für die Demokratien in der globalisierten Welt der nachklassischen Zeit zunächst durch die neuen und großen monarchischen Territorialstaaten, dann v.a. durch Roms Vormachtstellung im östlichen Mittelmeerraum ergaben. Dabei wird nicht zuletzt offensichtlich, dass in demokratischen Gemeinwesen die „Freiheit“ einen mindestens ebenso großen Wert besaß wie die Demokratie selbst und beide im Kern des demokratischen Selbstverständnisses untrennbar miteinander verbunden waren.
Aktuelle Informationen dazu finden Sie unter: https://kulturanthropologie.uni-graz.at/de/
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