Das Institut für Archäologie verlor am 14. Februar 2015 mit Ao. Univ.-Prof. i.R. Dr. Gerda Schwarz, Jahrgang 1941, eine hochgeschätzte und arrivierte Kollegin. Seit 1963 war Schwarz Mitglied des Instituts für (Klassische) Archäologie der Karl-Franzens-Universität Graz, das sie von 2001 bis 2006 auch leitete. Seit 1975 war sie korrespondierendes Mitglied des Österreichischen Archäologischen Instituts. In den Jahren 1975 bis 1984 gehörte sie dem Team der österreichischen Ausgrabungen in Aigeira an. „Griechenland blieb sie stets mit ganzem Herzen verbunden“, weiß Institutsangehörige Dr. Gabriele Koiner.
„Sie hat das Institut durch ihre enorme Kenntnis der Antike, durch ihr archäologisches, philologisches und mythologisches Wissen, durch ihre unorthodoxe Art, die Dinge zu sehen, durch ihren scharfen Blick, durch ihren Charme, ihre Eleganz und vor allem durch große Menschlichkeit geprägt“, so Koiner. Schwarz‘ wissenschaftliches Hauptaugenmerk galt den griechischen Vasen, die sie seit ihrer Zeit als Assistentin begleiteten. Es waren mythologische und ikonographische Fragestellungen, die Gerda Schwarz dank ihrer Beobachtungsgabe häufig zu völlig neuen Erkenntnissen führten. Als Grande Dame des Faches war sie in ihrem ureigenen Gebiet der Vasenforschung in Österreich ganz allein in der internationalen Spitze integriert.