„Die Koralmbahn ist eine historische Chance, den Süden Österreichs als Hochschulraum sowie Kooperationen im Alpen-Adria-Raum weiterzuentwickeln“, setzt Rektor Peter Riedler auf eine stärkere internationale Leuchtkraft. „Darüber hinaus ist der Uni Graz, die klimafreundliche Mobilität fördert und Forschungen zum Klimawandel betreibt, der Ausbau nachhaltiger Infrastruktur ein großes Anliegen.“ Weitere Perspektiven loteten die Kärntner sowie die Steirische Hochschulkonferenz bei einem Treffen im vergangenen September aus.
Schulterschluss im Studium
Seit mehr als zehn Jahren sind die Unis Graz und Klagenfurt im Rahmen der Pädagog:innenbildung NEU Partnerinnen des Entwicklungsverbunds Süd-Ost. Gemeinsam mit zwei weiteren Universitäten und vier Pädagogischen Hochschulen in Kärnten, in der Steiermark und im Burgenland haben sie das Lehramtsstudium Sekundarstufe Allgemeinbildung entwickelt.
Ganz besonders eng ist die Partnerschaft der Universität Graz und Klagenfurt im Fachbereich Slawistik. „Mit Beginn dieses Wintersemesters wurde eine gemeinsame Kooperationsstelle Russisch in Verbindung mit der Ukrainehilfe an beiden Universitäten besetzt“, berichtet Andreas Leben, Leiter des Instituts für Slawistik an der Uni Graz. Zusätzlich zur regelmäßigen Abstimmung und Koordination von Lehrveranstaltungen für Fachdidaktik laufen derzeit Gespräche, das Praktikum für die Unterrichtsfächer Slowenisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch sowie Russisch auch in Kärnten absolvieren zu können.
Forschungsparterinnen
Leben verweist zudem auf erfolgreiche Kooperationen in der Forschung. Unter anderem vernetzt die Online-Zeitschrift DiSlaw AkteurInnen, die sich mit Aktivitäten zur Didaktik der slawischen Sprachen im deutschsprachigen Raum befassen.
Wissenschaftler:innen der Universitäten Graz und Klagenfurt arbeiten ebenfalls in anderen Disziplinen zusammen – zum Beispiel in der Mathematik: Wie sich Aufnahmen eines Magnetresonanztomographen beschleunigen und optimieren lassen, sind zwei Fragen, denen sich der FWF-Spezialforschungsbereich „Mathematik der Rekonstruktion für dynamische aktive Modelle“ widmet. Unter der Koordination der Universität Graz ist neben TU Graz und TU Wien die Universität Klagenfurt mit an Bord.
Internationale Anziehungskraft
Der gemeinsam Hochschulraum soll auch die Anziehungskraft für internationale Wissenschaftler:innen steigern. Diesen steht das Dual Career Service zur Seite. Die gut vernetzten Einrichtungen der sechs Universitäten in der Steiermark und in Kärnten unterstützen neu berufene Professor:innen, Nachwuchswissenschafter:in oder administrative Führungskräfte bei ihrem Einstieg und beantworten Fragen zu Karriere, Familie und Mobilität.