Kaum ein Tropfen. Seit Wochen. Die Landwirtschaft ist besorgt, die Wasserwirtschaft nicht ganz so. Denn das Grundwasser wird uns so schnell nicht ausgehen. Und trotzdem: Nehmen Wetterextreme, wie Dürreperioden und Starkregen weiter zu, wird der Wasserkreislauf gestört, mahnt Steffen Birk. Der Hydrogeologe geht dem wichtigen Nass buchstäblich auf dessen Grund.
Es ist gleichsam Österreichs Lebenselexier. „Grundwasser sichert zu 100 Prozent die Versorgung“, weiß Steffen Birk, Professor am Institut für Erdwissenschaften. Daher umso wichtiger, dass es weiter fließt. Und genau das ist nicht nur vom Niederschlag abhängig, sondern auch von der regionalen Beschaffenheit des Bodens oder der lokalen Landnutzung.
Die Trockenperiode, die derzeit LandwirtInnen den Schweiß auf die Stirn treibt, bereitet Birk daher noch weniger Kopfzerbrechen. „Das Grundwasser fungiert als riesiger Speicher, das wiederkehrende Dürrephasen ausgleichen kann.“ Zumindest für die nähere Zukunft.
Der Forscher verweist aber auf längerfristige Einflüsse: „Beim Niederschlag unterscheiden wir zwischen blauem und grünem Wasser." Grün beschreibt jenen, der von den Pflanzen aufgenommen wird. Blau hingegen sickert tiefer und reichert Grundwasser an. Anhaltende, leichte Niederschläge sind dafür ausschlaggebend, speziell im Frühjahr, wenn die Verdunstung noch niedriger ist. Sommerlicher Starkregen könnte sich als Bumerang erweisen. Birk: „Weil Wasser an der Oberfläche abfließt und vermehrt zu Erosion sowie Hangrutschungen führen kann.“
Ob sich ein niedriger Grundwasserspiegel auf die Qualität auswirkt, beschäftigt die ForscherInnen ebenso. Aktuell läuft dazu ein Projekt, Ergebnisse stehen noch aus.