In Kärnten geboren, in Wien studiert, in Graz Rektor, Dekan und international anerkannter Zeithistoriker: Sowohl Helmut Konrads Biografie als auch sein wissenschaftliches Wirken liefert zahlreiche Impulse, sich mit dem vielschichtigen Begriff „Heimat“ auseinandersetzen. Anlässlich Konrads 65. Geburtstages lädt das Institut für Geschichte der Uni Graz am 1. Februar 2013 ab 15 Uhr in die Aula zum hochkarätig besetzten Symposium „Neuschreiben von Heimaten“, das sich kritisch mit Begriff, Konzept sowie Neudefinitionen von „Heimat“ in Kunst, Literatur und Wissenschaft in der 2. Republik auseinandersetzt. Beim anschließenden Festakt steht dann der Jubilar selbst im Mittelpunkt.
„Sie teilt sich auf mehrere Heimaten auf, deren Gewichtung und Bedeutung sich verschieben, wandeln, den Lebensumständen anpassen“, so definierte Univ.-Prof. Dr. Dr.Dr.h.c. Helmut Konrad vor 25 Jahren seine persönliche Vorstellung von Heimat. Zahlreiche weitere Anstöße zu dieser Thematik in der Zeitgeschichtsforschung sowie Gesellschaftspolitik sind seitdem gefolgt. Umfassende Perspektiven, die auch das Symposium „Neuschreiben von Heimaten. Identität und Landschaft als fluide Konfigurationen in der österreichischen Kunst. Literatur und Zeitgeschichte seit 1945“ aufgreift und denen die prominenten ReferentInnen ebenfalls Rechnung tragen:
- Schriftsteller und Büchner-Preisträger Josef Winkler, er liest aus seinem Buch „Roppongi. Requiem für einen Vater“
- Joanna Drynda, Literaturwissenschafterin an der Universität Poznań (Polen)
- Reinhard Kannonier, Historiker und Rektor der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz
Durch das anschließende Podiumsgespräch führt Regina Guhl, Chefdramaturgin am Schauspielhaus Graz. Für die musikalische Gestaltung sorgt Bertl Mütter.
Festveranstaltung anlässlich des 65. Geburtstages von Dekan Helmut Konrad
WANN: Freitag, 1. Februar 2013
WO: Aula, Hauptgebäude der Karl-Franzens-Universität Graz
15 Uhr: Symposium „Neuschreiben von Heimaten“
18 Uhr: Festempfang, unter anderem mit Rektorin Christa Neuper und Laudatio von Jay Winter (Yale University, USA)
„Sie teilt sich auf mehrere Heimaten auf, deren Gewichtung und Bedeutung sich verschieben, wandeln, den Lebensumständen anpassen." Helmut Konrad 1988
Leben und Wirken:
Helmut Konrad, 1948 in Wolfsberg geboren, studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Wien. Er habilitierte sich an der Johannes-Kepler-Universität Linz, wo er ab 1981 als außerordentlicher Professor tätig war. 1984 wurde er an die Karl-Franzens-Universität Graz als Professor für allgemeine Zeitgeschichte berufen. Neben zahlreichen Publikationen, umfassender Tätigkeit in Forschung und Lehre bekleidete Konrad viele akademische Ämter. Von 1993 bis 1997 war er Rektor der Karl-Franzens-Universität Graz sowie mehrmals Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, die er auch aktuell leitet. Weitere bildungspolitische Stationen: Zwischen 2000 und 2005 war Konrad Präsident des Österreichischen Akkreditierungsrats, Mitglied im Board der European Association für Quality Assurance in Higher Education (2004–2006) und des deutschen Akkreditierungsrates (1997–2009). Zudem hatte Helmut Konrad gemeinsam mit Rudolf G. Ardelt und Reinhard Kannonier die wissenschaftliche Leitung des Ludwig Boltzmann Institutes für Geschichte der Arbeiterbewegung, später Ludwig Boltzmann Institut für Gesellschafts- und Kulturgeschichte, inne.