In der biologischen Messtechnik ist es wesentlich, zum Beispiel Proteine oder den Glucose-Gehalt im Blut einwandfrei bestimmen zu können. Dazu sind Biosensoren notwendig - also Bauteile zur qualitativen oder quantitativen Messung.
Einen Weg für völlig neuartige Systeme auf diesem Gebiet könnte ein Wissenschafter der Uni Graz gemeinsam mit einer französischen Kollegin gelegt haben: Assoz.-Prof. Dr. Andreas Hohenau vom Institut für Physik der Karl-Franzens-Universität Graz und Prof. Claire Mangeney von der Université Diderot Paris VII koordinierten gemeinsam ein Projekt, das kürzlich mit einem der beiden für 2013 gestifteten Amadee-Preisen des BMWF ausgezeichnet wurde.
Ziel des Projekts ist es, durch Kombination aus Oberflächenchemie (Paris) und Nano-Optik (Graz) erstmals die Möglichkeit zu schaffen, das Kurzzeitverhalten von thermisch induzierten Phasenübergängen spezieller Polymere in sub-mikrometrischen Volumina zu untersuchen. In kleinen Volumina sollten die Phasenübergange wesentlich schneller ablaufen als es an makroskopischen Proben beobachtet wird. Die gewonnenen Erkenntnisse könnten sowohl für die Entwicklung neuer photonischer Elemente als auch für neuartige Biosensoren von Bedeutung sein.
Der Amadee-Preis wird seit 2009 ein Mal jährlich vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung BMWF (über den ÖAD) und dem Institut Français in Wien für die zwei am besten evaluierten Projekte im Rahmen des WTZ-Programmes "Österreich-Frankreich" verliehen. WTZ steht für "Wissenschaftlich-Technische Zusammenarbeit". Das Programm finanziert ausschließlich Reisekosten für eine bilaterale Zusammenarbeit und soll die landes- und sprachenübergreifende Mobilität von ForscherInnen fördern.
Die Auszeichnung beinhaltet neben einem Preisgeld von 2000 Euro, das die Reisekosten französischer TeilnehmerInnen eines für September 2013 geplanten Workshops deckt, auch die Möglichkeit, die Räumlichkeiten des Palais Clam-Gallas in Wien dafür unentgeltlich zu nutzen.
Der zweite österreichische Preisträger 2013 ist Univ.-Prof. Dr. Norbert Müller vom Institut für Organische Chemie der Johannes Kepler Universität Linz.