Das Europäische Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie (ETC Graz), das an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität angesiedelt ist, wird zum Internationalen Zentrum zur Förderung der Menschenrechte in Gemeinden und Regionen. Dieses „Upgrade“ beschlossen die 192 UNESCO-Mitgliedsländer unlängst in ihrer jüngsten Generalversammlung. Neben Buenos Aires wird das Zentrum in Graz die erst zweite Einrichtung dieser Art weltweit.
„Mit dieser Entscheidung findet ein mehrjähriger Verhandlungsprozess einen sehr positiven Abschluss“, betont ETC-Geschäftsführer Dr. Klaus Stark. Ass.-Prof. i.R. DDr. Renate Kicker, Direktorin des ETC, ergänzt: „In Graz entsteht auf diese Weise ein wirkungsvoller Menschenrechts-Cluster, der durch den UNESCO-Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschliche Sicherheit, der seit 2016 am ETC angesiedelt ist, ideal unterstützt wird.“ Der Inhaber dieses Lehrstuhls, Ao.Univ.-Prof. Dr. Gerd Oberleitner vom Institut für Völkerrecht und Internationale Beziehungen dazu: „Eine Stärkung der Netzwerkaktivitäten bringt auch eine zusätzliche Profilierung sowie erweiterte Internationalisierung der Uni Graz im Bereich der Menschenrechte.“
Sowohl das UNESCO-Zentrum als auch der UNESCO-Lehrstuhl arbeiten in den Räumlichkeiten der Universität Graz in der Elisabethstraße 50b. Im Fokus der engen Kooperation steht unter anderem der Beitrag zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Dimension der Menschlichen Sicherheit, ein anderer auf der lokalen und regionalen Ebene. Den inhaltlichen Rahmen der Arbeit bilden die UN-Ziele zur nachhaltigen Entwicklung, darunter sind:
• Ungleichheit innerhalb von und zwischen Staaten verringern
• Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig machen
• inklusive Gesellschaften im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung fördern
• allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen
• effektive, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.
Das ETC Graz hat sich zudem – in Zusammenarbeit mit UNESCO, Republik Österreich, Land Steiermark, Stadt Graz und Universität Graz – weitere Ziele gesteckt. Darunter ist unter anderem auch, bis zum Jahr 2022 zumindest 25 Städte/Regionen im Bereich Human Rights Capacity Building zu beraten sowie bis dahin eine vollständige und allgemein zugängliche eLibrary zu allen wichtigen einschlägigen Materialien zu veröffentlichen.