Konflikte wegen der Urlaubsplanung. Kontroversen rund um die Projektleitung. Mobbing in der Abteilung. Vorgesetzte kennen zwar diese Probleme, aber nicht immer die Lösung dazu. Im Führungskräftelabor der Uni Graz können ChefInnen im geschützten, aber praxisnahen Umfeld die heiklen Situationen ausprobieren und mit Lösungsversuchen experimentieren.
Ein Beispiel aus der Praxis: Im Sommer gab es große Unstimmigkeiten bei der Einteilung der Urlaubstage. Alle MitarbeiterInnen beharrten auf ihren eigenen Interessen, was zu erheblichen Auseinandersetzungen im Büro führte. Genau derartige konfliktbeladenen Fälle sowie hochsensible Situationen können im Trockentraining im sogenannten Führungskräftelabor an der Karl-Franzens-Universität Graz durchgespielt werden. Mit der Unterstützung von Profis erproben die ChefInnen in Form eines Workshops unterschiedliche Kommunikations-Werkzeuge und erarbeiten in der Gruppe von maximal acht Personen Strategien zur Beantwortung der schwierigen Fragen.
Qualifizierungsinstrument
Dr. Kurt-Martin Lugger, Leiter des Personalressorts der Uni Graz und Gründer des Führungskräftelabors, erklärt: „Szenarien mit unterschiedlich anspruchsvollen Situationen bieten den Vorgesetzten die Möglichkeit, Verhalten und Methoden ohne direkte Konsequenzen anzuwenden, zu modifizieren oder einfach nur bestimmte Muster zu erkennen.“
Mag. Stephan Witzel, Leiter der Personalentwicklung der Uni Graz, beschreibt das Instrument: „Vorgesetzte nähern sich spielerisch den Herausforderungen, in dem sie verschiedene Rollen einnehmen. Sie erhalten von anderen TeilnehmerInnen und TrainerInnen Feedback, wie das Handeln ankommt.“
Zielgruppe sind LeiterInnen aller Bereiche, egal ob Unternehmen, Bildungs- oder Non-Profit-Einrichtungen. „Das Labor soll außerhalb der Universität als Qualifizierungsinstrument wahrgenommen werden“, will Witzel auch eine Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft schlagen.
Die nächsten Termine im Führungskräftelabor:
13. November 2014, 13–17 Uhr
4. Dezember 2014, 13–17 Uhr
Dienstag, 28.10.2014