Studien und Erfahrungen zeigen, dass Kinder besonders unter den derzeitigen Restriktionen leiden. Sie können mit den herrschenden Unsicherheiten schwer umgehen, außerdem vermissen sie stärker als Ältere ihr gewohntes soziales Umfeld, ihre FreundInnen, die Alltagsstruktur in Kindergarten oder Schule. Wie kann man in der aktuellen Situation ihr subjektives Wohlbefinden steigern? Daniela Camhy, Expertin für Kinderphilosophie an der Universität Graz, hat eine Antwort darauf: „Den Jüngeren fällt es schwer, ihre Gedanken zu artikulieren und Fragen zu stellen. Leitet man sie aber gezielt dazu an und philosophiert man regelmäßig mit ihnen, fördert das unter anderem ihre Reflexionsfähigkeit sowie die individuelle Widerstandskraft.“
Die Initiative müsse von den Erwachsenen ausgehen, unterstreicht Camhy. Die Krise biete uns die Möglichkeit, neue Wertschätzungen zu erfahren und die Beziehungen mit unseren Kindern zu vertiefen. „Gemeinsames Nachdenken kann philosophische Gespräche in Gang setzen und sich zu einem gemeinsamen Dialog entwickeln“, führt die Expertin aus. Das gemeinsame Forschen biete die Möglichkeit und den Rahmen, sich mit den eigenen Gedanken, Normen, Werten und unterschiedlichen Lebensformen auseinanderzusetzen.
Als weitere Anleitung empfiehlt sie jeweils das erste Kapitel der folgenden Bücher für Kinder bzw. für Eltern und PädagogInnen.
Die Kinderphilosophie hat bedeutende Grundlagen geschaffen, um bereits früh die eigenständige Persönlichkeitsentwicklung sowie Problemlösungsfähigkeit, Selbstkritik, Konfliktfähigkeit und Empathie zu fördern.