Der Mathematik als Inspirationsquelle für Kunst, Kulturgeschichte und Wissenschaft widmet sich ab kommender Woche bis Mitte Mai eine Ausstellung in der Neuen Galerie Graz. Zu sehen sind dabei unter anderem auch zahlreiche Exponate der Universitätsbibliothek Graz sowie des Instituts für Mathematik und wissenschaftliches Rechnen der Karl-Franzens-Universität.
"Im späten Mittelalter vollzog sich der Wechsel vom Rechnen mit den römischen Zahlzeichen zum Rechnen mit den sogenannten indisch-arabischen Ziffern", erklärt Bruno Besser (IWF/ÖAW), wissenschaftlicher Mitarbeiter der Ausstellung. In der aus dem Bestand der Universitätsbibliothek stammenden Enzyklopädie des Gregor Reisch (ca. 1470–1525) ist die epochale Ablöse anschaulich dargestellt: Pythagoras wird auf der rechten Seite als alter Meister charakterisiert, der noch das herkömmliche Rechensystem praktiziert. Er sitzt an einem Rechentisch mit Linien und gelangt durch das Verschieben von Rechensteinen zum Ergebnis. Links vertritt der junge, modisch gekleidete Boethius die moderne Rechenkunst mit arabischen Ziffern: Er benötigt keine Hilfsmittel mehr, wie den römischen Abakus oder das Rechenbrett, sondern nur die Schreibfeder.
Diese Besonderheit und viele weitere sind in der Ausstellung "Idee und Form: Mathematik und die Schönheit der Wissenschaft" zu sehen, die von Peter Peer, Helga Hensle-Wlasak und Ulrich Becker kuratiert wurde.
Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 26. Februar 2014, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 27. Februar bis 11. Mai 2014
Ort: Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel. Zugang Kalchberggasse, 8010 Graz.