Renommierte Vortragende widmeten sich an der Uni Graz dem Thema „Forensigraphie“, also der Bildgebung im klinisch-forensischen Bereich. Den Möglichkeiten und Grenzen dieser IT-gestützten Methode loteten ExpertInnen aus dem Bereichen Recht, Technik sowie Medizin am 8. Thementag des Projekts „Recht und IT“ aus. Präsentiert wurden unter anderem aktuelle Anwendungen zur Altersschätzung oder zur Untersuchung von Gewaltopfern. Die Uni-Graz-JuristInnen Elisabeth Staudegger und Christian Bergauer moderierten den Tag.
Reingard Riener-Hofer und Thorsten Schwark vom Ludwig-Boltzmann-Institut für klinisch-forensische Bildgebung berichteten über den aktuellen Stand der Forschung und gaben Einblick in praktische Anwendungen, etwa für postmortale Analysen oder für Untersuchungen von Gewaltopfern. Martin Urschler, Key Researcher im Team Forensische Technik, erläuterte die multifaktorielle Altersschätzung, die auf strahlungsfrei erhobenen Magnetresonanztomographie-Daten der Hände, des Schlüsselbeins und der Weisheitszähne aufbaut. Sein Kollege Alexander Bornik präsentierte die technischen Möglichkeiten für die Forensik, 3D-Modelle von Gegenständen, Personen und Tatorten zu erstellen.
Alois Birklbauer von der Universität Linz sowie der Salzburger Rechtsanwalt Clemens Thiele behandelten schließlich juristische Aspekte dieser bildgebenden Verfahren, etwa im Hinblick auf das materielle Strafrecht oder auf persönlichkeitsrechtliche Aspekte.
Montag, 04.07.2016