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Universität Graz Neuigkeiten PädagogInnenbildung Neu

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Donnerstag, 11.07.2013

PädagogInnenbildung Neu

Minister Töchterle, Rektorin Neuper und Vizerektor Polaschek (v.l.) stellten das Sieben-Punkte-Programm der Uni Graz zur PädagogInnenbildung Neu vor.

Minister Töchterle, Rektorin Neuper und Vizerektor Polaschek (v.l.) stellten das Sieben-Punkte-Programm der Uni Graz zur PädagogInnenbildung Neu vor.

Uni Graz stellt Sieben-Punkte-Programm vor

Vom Kindergarten über die Schule bis hin zur universitären Bildung – die Karl-Franzens-Universität Graz leistet zur „PädagogInnenbildung Neu“ österreichweit Pionierarbeit, jüngst mit einem Sieben-Punkte-Programm:
1.    Startschuss für das erste Doktoratsstudium für Fachdidaktik
2.    Eröffnung des ersten Habilitationsforums für Fachdidaktik und Unterrichtsforschung
3.    Neue Professuren für Fachdidaktik und Begabungsforschung
4.    Einrichtung eines Zentrums für PädagogInnenbildung
5.    Ausbau gemeinsamer Angebote
6.    Gemeinsames Aufnahme- und Auswahlverfahren an sechs Universitäten und neun Pädagogischen Hochschulen
7.    Erstes Bachelorstudium für Elementarpädagogik in Österreich

Bei einem Pressgespräch mit dem Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Karlheinz Töchterle, Rektorin Christa Neuper und Vizerektor Martin Polaschek wurden die Initiativen am 11. Juli 2013 vorgestellt.

Gelebte Zusammenarbeit
„Gute Pädagoginnen und Pädagogen sind der Schlüssel für eine bestmögliche Schulausbildung unserer Kinder. Eine gute Lehrerausbildung hat positive Auswirkungen auf das schulische Niveau und den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler, das ist auch mehrfach wissenschaftlich belegt“, so Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle. Mit der „PädagogInnenbildung NEU“ wurde ein einheitlicher Rahmen geschaffen, der nun an den Standorten mit Leben erfüllt wird. „Das geschieht gerade auch an der Universität Graz auf sehr engagierte Art und Weise.“ Töchterle hob dabei auch die in Graz stets gelebte Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen hervor. Ziel der neuen Ausbildung von LehrerInnen ist eine bessere Verschränkung von Theorie und Praxis. „Fundierte Lehrerbildung braucht sowohl exzellente universitäre Fachwissenschaften als auch eine praktische Komponente. Beides wird in der ,PädagogInnenbildung NEU‘ vereint“, betont der Wissenschaftsminister. Einen Beitrag zur Qualitätssicherung sieht Töchterle unter anderem in den Eignungs- und Aufnahmeverfahren am Beginn des Studiums.

Signale und Initiativen
„Die Uni Graz setzt mit den Maßnahmen zur ,PädagogInnenbildung Neu‘ klare Signale und vorbildhafte Initiativen“, unterstreicht Rektorin Christa Neuper. „Die Universität reagiert auf die gesellschaftlichen Entwicklungen und nimmt die Herausforderung an, die Bildung der PädagogInnen weiter zu professionalisieren und damit unsere nachkommenden Generationen bestmöglich auszubilden.“

1. Doktoratsstudium Fachdidaktik für LehramtsabsolventInnen

Mit Oktober 2013 stellt die Uni Graz die Weichen, die LehrerInnenbildung im Bereich der Fachdidaktik fortzusetzen. Das neue, österreichweit erste Doktoratsstudium für Fachdidaktik will LehramtsabsolventInnen motivieren, sich auf Basis ihrer Praxiserfahrung wissenschaftlich mit Lernprozessen auseinanderzusetzen. „Wir wollen mit dem überfakultären Angebot Anreize schaffen, sich forschungsbasiert weiterzubilden“, begründet Martin Polaschek, Vizerektor für Studium und Lehre. Das Studium startet im kommenden Wintersemester.
Gleichzeitig ist das Doktoratsstudium Teil sowohl des Uni-Schwerpunktes zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses als auch der Leistungsvereinbarung 2013–2015.

2. Habilitationsforum für wissenschaftlichen Nachwuchs
Die wissenschaftliche Anforderung für die LehrerInnenausbildung ist enorm, die Anzahl hochkarätig ausgebildeter, habilitierter FachdidaktikerInnen hingegen klein. Die Karl-Franzens-Universität schließt nun diese Lücke und eröffnet am 11. Juli 2013 in Anwesenheit von Minister Töchterle das erste Habilitationsforum für Fachdidaktik und Unterrichtsforschung in Österreich. „Wir wollen Impulse für die fachdidaktische Forschung in Österreich setzen und den Nachwuchs ermuntern, sich in Fachdidaktik zu habilitieren“, erklärt Polaschek.
Zugleich will sich die Uni Graz mit dieser Plattform als Zentrum fachdidaktischer NachwuchsforscherInnen im deutschsprachigen Raum positionieren. Für die wissenschaftliche Planung zeichnet Agnieszka Czejkowska, Leiterin des Instituts für Pädagogische Professionalisierung, verantwortlich: „Das Forum bietet eine Plattform, die fachdidaktische Unterrichtsforschung und Lehre in Österreich auf höchstem wissenschaftlichen Niveau bündelt. Ein wichtiges Ziel dabei ist, den HabilitandInnen Möglichkeiten zu bieten, mit ihren Arbeiten national wie international zu reüssieren und sich untereinander zu vernetzen.“

3. Professuren für Fachdidaktik und Begabungsforschung

Begleitend zum Habilitations-Forum wird an der Uni Graz eine Professur für Deutsch als Zweitsprache und Sprachdidaktik eingerichtet. Die Ausschreibung läuft. Des Weiteren wird gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Steiermark eine vom Unterrichtsministerium unterstützte Verbundprofessur für Fachdidaktik geschaffen. Die Besetzung ist 2014 geplant.
Darüber hinaus erfährt der gesamtuniversitäre Schwerpunkt „Lernen – Bildung – Wissen“ mit einer Professur für Begabungsforschung eine weitere Stärkung. Derzeit läuft die Ausschreibung, der Lehrstuhl soll bis Anfang 2014 besetzt sein.

4. Zentrum für PädagogInnenbildung
Um diese Weiterentwicklung auf allen Ebenen voranzutreiben, gründet die Karl-Franzens-Universität eine fakultätsübergreifende Einrichtung. Das Zentrum für PädagogInnenbildung wird alle Personen sowie Institutionen im Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung aller pädagogischen Berufe an der Uni Graz noch stärker unter einem virtuellen Dach vereinen. „Es soll zugleich als Schnittstelle zu den Pädagogischen Hochschulen fungieren“, wünscht sich Rektorin Neuper. Die Eröffnung ist im kommenden Wintersemester vorgesehen.

5. Ausbau gemeinsamer Angebote
In zahlreichen Kooperationsprojekten arbeiten Uni Graz, die Pädagogische Hochschule Steiermark und die Kirchliche Pädagogische Hochschule Graz bereits erfolgreich zusammen – einige Beispiele:
Gemeinsame Studien: Im Oktober 2012 fiel der Startschuss zum Hochschullehrgang „Mentoring: Berufseinstieg qualitätsvoll begleiten“, den Uni Graz, PH Steiermark und Kirchliche PH Graz mit der PH Burgenland entwickelt haben.
Daran knüpft der nagelneue Masterlehrgang „Didaktik für Lehrende an Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen“ an. Die viersemestrige Weiterbildungsmaßnahme wurde von der Karl-Franzens-Universität in Kooperation mit der PH Steiermark, der FH Joanneum und der KPH Graz entwickelt und beginnt im September 2013.
Darüber hinaus befindet sich das Projekt der „bildungswissenschaftlichen Grundlagen“ in Ausarbeitung. Uni Graz, PH Steiermark und KPH entwickeln darin die gemeinsame pädagogische Basis aller Lehramtscurricula der PädagogInnenbildung NEU der Primar- und Sekundarstufe.
Gemeinsame Hörsäle: Studierende sowohl der Universität als auch der PH besuchen Vorlesungen an beiden Institutionen sowie Lehrveranstaltungen, die gemeinsam neu konzipiert wurden. Die Initiative umfasst derzeit die Unterrichtsfächer Physik, Biologie, Geografie und Wirtschaftskunde, Geschichte sowie Religion.
Fachdidaktikzentren: Sieben Regionale Fachdidaktikzentren wurden mittlerweile eingerichtet: Chemie, Biologie, Physik, Deutsch/Geschichte/Latein, Geografie, Mathematik und Religion. Insbesondere durch die Möglichkeit intensiverer und vernetzter Betreuung verbessern die Einrichtungen die LehrerInnenbildung.

Im Paket der Anträge der Uni Graz für die sogenannten Hochschulraumstrukturmittel ist die „PädagogInnenbildung Neu“ ebenfalls verankert:

6. 15 Bildungsinstitutionen, ein Aufnahmeverfahren
Auf Initiative der Uni Graz haben sich insgesamt sechs Universitäten und neun Pädagogische Hochschulen (PH) zu einem Kooperationsprojekt zusammengeschlossen. Ziel des Schulterschlusses ist es, dass künftig verpflichtende Aufnahme- und Auswahlverfahren gemeinsam qualitätsvoll und zugleich effizient umzusetzen. PartnerInnen sind: die Universitäten Graz, Klagenfurt, Linz, TU Graz sowie die Kunstunis Linz und Graz; die PHs Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Wien, Kirchliche PH Graz sowie Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz.
Es soll ein mehrstufiges, teils modulares und einheitliches Beratungs- und Auswahlverfahren konzipiert werden. Nach Abschluss der Entwicklungsphase ist die Umsetzung des innovativen Verfahrens ab dem Wintersemester 2014/15 vorgesehen.
„Für die BewerberInnen soll ein über Bundesländergrenzen hinweg gemeinsames, einheitliches Aufnahmeverfahren entstehen, das frühzeitig die Möglichkeit bietet, Eignung und Interesse zu reflektieren sowie eine fundierte Beratung zu erhalten“, betont Polaschek. Die gemeinsame Durchführung des Verfahrens führt zudem zu einer massiven Kostensenkung.

7. Bachelorstudium für Elementarpädagogik
Die Elementarpädagogik bildet im Bereich der Forschung und Lehre eine wichtige Säule. Mit Cornelia Wustmann, erste und bislang einzige Professorin für Elementarpädagogik in Österreich, verfügt die Uni Graz über ein hohes Maß an Expertise. Auf diesem Fundament will die Universität die bereits seit Jahren gute Kooperation mit der PH Steiermark, der PH Burgenland sowie der KPH Graz nutzen und gemeinsam in den kommenden Jahren ein Bachelorstudium für Elementarpädagogik erarbeiten. Für die Entwicklung wurde ebenfalls um Finanzierung aus den Hochschulraumstrukturmitteln angesucht.

Erstellt von Andreas Schweiger

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