Es ist ein ganz besonders beeindruckendes und erschütterndes Zeitdokument, das nun wieder als Buch erhältlich ist: Die Erinnerungen des letzten Rabbiners der Steiermark, David Herzog.
David Herzog (1869-1946) hat mit der Niederschrift seiner Memoiren und der Beschreibung der Ereignisse von 1938 ein historisches Erbe jüdischer Geschichte in Graz hinterlassen. Denn unmittelbar nach seiner Vertreibung aus Graz begann der Religionslehrer, Universitätsprofessor und Ehrenbürger der Stadt mit seinen Aufzeichnungen.
Als 70-Jähriger blickte er aus dem englischen Exil auf die Jahre der Radikalisierung des politischen Klimas in seiner ehemaligen Heimat vor dem Anschluss sowie den Terror, der ihm sowie vielen anderen Grazer Jüdinnen und Juden entgegenschlug.
Die Neuauflage, herausgegeben von Heimo Halbrainer, Gerald Lamprecht, Andreas Schweiger, wurde am 12. November 2013 im GrazMuseum präsentiert.
„Wir haben versucht, sprachliche Unebenheiten zu bereinigen, ohne dabei jedoch den Stil David Herzogs zu verfälschen. Weiters wurde ein editorischer Anhang erstellt, in dem alle im Text genannten Personen kurz vorgestellt werden“, schildern die drei Herausgeber. Eine kurze Biographie Herzogs ergänzt die Berichte des Rabbiners.
Meine Lebenswege. Die persönlichen Aufzeichnungen des Grazer Rabbiners David Herzog
herausgegeben von Heimo Halbrainer, Gerald Lamprecht, Andreas Schweiger, CLIO: Graz
Im Buchhandel und über Clio www.clio-graz.net erhältlich.