Das Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde an der Karl-Franzens-Universität Graz trauert um Univ.-Prof. Dr. Heribert Aigner. Professor Aigner war langjähriger Leiter des Instituts und hat dieses bis zu seiner Pensionierung am 30. September 2008 durch seine vielfältigen Forschungsinteressen entscheidend mitgeprägt.
Die altertumswissenschaftlichen Fächer in Graz verlieren mit ihm einen engagierten, stets über Fachgrenzen blickenden Lehrer, der in seinen Lehrveranstaltungen nicht nur Studierende der Alten Geschichte für die Antike zu gewinnen verstand. Auch nach seiner Pensionierung waren ihm die Lehre und die Betreuung Studierender und Promovierender ein großes Anliegen.
In seinen Vorträgen, die nicht selten von Zitaten aus Oper, Literatur oder Malerei inspiriert waren, konnte er auf enzyklopädisches Fachwissen zurückgreifen und immer bislang Unbeachtetes zutage fördern. Sie bleiben ebenso unvergessen wie die von ihm geführten Exkursionen – dem Namen nach althistorisch, seinem Wesen und seinen Vorstellungen entsprechend jedoch universalhistorisch im besten Sinne des Wortes. Seine unbestrittene Expertise in universitätspolitischen Fragen brachte er durch Mitarbeit in Universitätsgremien ein, ebenso durch seine Tätigkeit als Studien- und Vizedekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät.
Als Ausdruck der Wertschätzung und in Anerkennung seiner Verdienste um die Wissenschaft wurde ihm am 3. Dezember 2013 von Landeshauptmann Franz Voves das Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark verliehen.