Das Umweltministerium hat vergangene Woche in Wien vier junge Forscherinnen mit dem „Hans Roth Umweltpreis“ ausgezeichnet. Vom Ökodesign von Elektrokleingeräten, über den Einsatz der Schwarzen Soldatenfliege zur Verwertung von Bioabfall bis hin zu Analysekonzepten von Altdeponien und Produktdesigns mit speziellem Fokus auf Recycling: Das breite Themenspektrum der ausgezeichneten Arbeiten zeigt, wie vielfältig und facettenreich nachhaltiges Wirtschaften sein kann.
Unter den geehrten Forscherinnen ist auch Hui-Ling Chen, die ihre Masterarbeit – betreut von Univ.-Prof. Dr. Rupert Baumgartner – am Institut für Systemwissenschaften, Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung der Uni Graz vorgelegt hat. Darin beschrieb sie ein Framework, die Visionen und Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in Gestaltungsrichtlinien für DesignerInnen übersetzt. Das Ziel der Kreislaufwirtschaft (circular ecomony) ist es, die aktuelle Linear- bzw. Wegwerfwirtschaft zu beenden und Modelle zu entwerfen, die nicht rasch nach dem Kauf wieder entsorgt werden. Obwohl diese Art der Produktgestaltung als eine der wichtigsten Elemente einer Kreislaufwirtschaft gilt, fehlt oftmals die Kenntnis hierüber. Chens Arbeit soll hierfür die ersten Schritte setzen.
Der Hans Roth Umweltpreis, der an vier österreichischen Universitäten – TU Wien, BOKU Wien, Montanuni Leoben und Karl-Franzens-Universität Graz – ausgeschrieben wird, wurde bereits 2003 ins Leben gerufen. Die PreisträgerInnen werden von einer unabhängigen Jury aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kammern und Ministerium ermittelt. Besonderer Wert wird auf konkrete Vorschläge und Methoden sowie Originalität und Praktikabilität für die Umsetzung und deren ökonomischen Nutzen im Alltag gelegt.
Die Preisträgerinnen 2017:
Andrea Winterstetter, Technische Universität Wien
Johanna Naynar, BOKU Wien
Cornelia Walch, Montanuniversität Leoben
Hui-Ling Chen, Karl-Franzens-Universität Graz