Mehr Literatur, mehr Publikationsmöglichkeiten, ohne zusätzliche Kosten: Die Universitätsbibliothek Graz hat mit dem Österreich-Konsortium und dem Wissenschaftsfonds FWF eine umfassende Springer Compact-Lizenz unterzeichnet. Damit steht nun auch ForscherInnen der Uni Graz ein massiv erweitertes Angebot offen.
Springer und das Bibliothekskonsortium in Österreich (Kooperation E-Medien Österreich/KEMÖ) haben ein weitreichendes, neues Lizenzmodell „Springer Compact“ mit dreijähriger Laufzeit ab Januar 2016 vereinbart. Springer Compact verbindet die Nutzung von Inhalten auf SpringerLink mit der Möglichkeit, Open Access-zu publizieren. Die Konsortialmitglieder erhalten Zugriff auf mehr als 2.000 Springer-Zeitschriften und können in über 1.600 Springer-Hybrid-Zeitschriften Open Access publizieren. Der FWF Wissenschaftsfonds spielt eine wichtige Rolle bei dieser Vereinbarung.
Breites Zeitschriftenportfolio
Springer hat ein vergleichbares Modell mit den niederländischen Universitäten im November 2014 vereinbart. Weitere Vertragsabschlüsse nach dem Springer Compact-Modell stehen in Großbritannien und Deutschland unmittelbar bevor. Das neue Modell bietet WissenschafterInnen hervorragende Möglichkeiten, ihre Forschungsergebnisse in einem qualitativ hochwertigen und breiten Zeitschriftenportfolio Open Access zu publizieren. Sie können sich auf das Publizieren konzentrieren und müssen sich nicht um die finanziellen Rahmenbedingungen und administrativen Anforderungen im Hinblick auf OA-Mandate kümmern.
Sichtbarkeit der österreichischen Forschung
Brigitte Kromp, Open Access-Repräsentantin beim Österreichischen Bibliothekskonsortium und Leiterin des Konsortiums für die Wiener Universitätsbibliothek, sagt dazu: „Der innovative und wegweisende Vertrag, der von der Kooperation E-Medien Österreich für 34 wissenschaftliche Einrichtungen aus Österreich mit dem Springer Verlag verhandelt wurde, zeigt, dass sich alle Vertragspartner der großen Chance, die diese Vereinbarung für die österreichische Wissenschaft bedeutet, bewusst waren. Der lesende Zugriff auf alle Springer-Zeitschriften einerseits und die Möglichkeit des mühelosen Open Access-Publizierens andererseits sollen die Transformation vom subskriptionsbasierten auf ein Open Access basiertes Publikationssystem beschleunigen und die Sichtbarkeit der österreichischen Forschung weltweit erhöhen.“
Falk Reckling, FWF Der Wissenschaftsfonds, Leiter Strategy Analysis, sagte: "Nach sehr konstruktiven Verhandlungen ist der FWF stolz, zu einem Open-Access-Abkommen mit einem großen Verlag wie Springer beigetragen zu haben. Das Abkommen geht in die richtige Richtung und beschleunigt einen fairen Umstieg des wissenschaftlichen Publikationssystems, wie ihn die Max-Planck-Gesellschaft jüngst vorgeschlagen hat. Aus österreichischer Perspektive hat die Vereinbarung geradezu Vorbildcharakter, was für die WissenschaftlerInnen und die interessierte Öffentlichkeit erreicht werden kann, wenn die Forschungsinstitutionen, die Bibliotheken, das Ministerium (BMWFW) und ein Forschungsförderer wie der FWF produktiv kooperieren."
Open Access Publishing leicht gemacht
Dagmar Laging, Vice President Sales Europe & Africa, sagte: „Es freut mich besonders, daß es dem Österreichischen Bibliothekskonsortium und uns gelungen ist, eines der ersten landesweiten Open Choice Pilotprojekte in Europa abzuschließen. Wir betreten hier für Springer Neuland, indem wir gemeinsam in den nächsten drei Jahren ein Pilotmodell testen, mit dem Ziel, direkten Zugang zur Veröffentlichung in Springer-Zeitschriften zu gewährleisten und gleichzeitig unbegrenzten Zugang zu allen Springer-Zeitschriften zu aktivieren.“
Juliane Ritt, Executive Vice President Global Hybrid OA Initiatives bei Springer, sagt: „Eines unserer größten Anliegen ist es, AutorInnen das Publizieren möglichst leicht und angenehm zu machen. Deshalb freue ich mich ganz besonders über unser Abkommen, denn Springer Compact ist ‚Open Access Publishing leicht-gemacht‘: Österreichischen WissenschafterInnen stehen nun über 1.600 hervorragende Zeitschriften zur Verfügung, in denen sie Open Access publizieren können, ohne sich Sorgen bezüglich Finanzierung oder Einhaltung von OA Richtlinien machen zu müssen.“
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Foto: Uni Graz/Penz