Die "Grazer Vorlesungen zur Kulturwissenschaft", eine etablierte Veranstaltungsreihe des Zentrums für Kulturwissenschaften der Uni Graz, lotsen regelmäßig hochkarätige ForscherInnen aus den Geistes- und Kulturwissenschaften nach Graz. Der jüngste "Coup": Die renommierten AnglistInnen und KulturwissenschafterInnen Prof. Dr. Vera Nünning und Prof. Dr. Ansgar Nünning sprachen auf Einladung von Dr. Alexandra Strohmaier über Chancen, Risiken und Praxis inter- und transdisziplinärer Forschung.
Wenn Ideen auf Reisen gehen, also ihre eigenen Disziplinen verlassen und Neuland auf anderen Fachgebieten betreten, ist das nicht nur eine Bereicherung für die Forschung an sich, sondern auch eine komplexe Herausforderung. Die beiden WissenschafterInnen plädierten in ihrem Vortrag für eine differenzierte und vor allem selbstreflexive Auseinandersetzung mit den vielschichtigen Implikationen "reisender" Konzepte. Dass Vera und Ansgar Nünning beliebte Gäste in Graz und aufgrund ihrer hohen fachlichen Kompetenz echte Publikumsmagneten sind, zeigte der trotz sommerlichen Temperaturen vollbesetzte Hörsaal.
Der Gastvortrag stand im Kontext einer Kooperation, die DoktorandInnen und Lehrenden der Universität Graz die Teilnahme an einem einzigartigen literatur- und kulturwissenschaftlichen Promotionsnetzwerk ermöglicht. Seit 2008 besteht das qualitativ hochwertige Netzwerk "European PhDnet 'Literary and Cultural Studies'", dem neben dem kulturwissenschaftlichen Graduiertenzentrum der Universität Gießen die Universitäten Lissabon, Bergamo, Helsinki und Stockholm angehören. Seit Jänner 2014 ist auch die Karl-Franzens-Universität Graz mit ihrem Doktoratsprogramm "Kultur – Text – Handlung" in diesem vielfältigen Netzwerk vertreten.