Das Institut für Geschichte und das Institut für Alte Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz richten von 9. bis 11. Mai 2012 in Zusammenarbeit mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgen-Forschung und der FH Joanneum ein Symposium aus, das sich auf interdisziplinärer Ebene dem Umgang mit Kriegsursachen widmet. Dabei werden Begründungen und Rechtfertigungen für Kriegshandlungen aus der Sicht von UrheberInnen, Betroffenen und BeobachterInnen von außen thematisiert.
„Es erwarten Sie interdisziplinäre und spannende Themen“, begrüßte Martin Polaschek, Vizerektor für Studium und Lehre, bei der Auftaktveranstaltung im Palais Kottulinsky die TeilnehmerInnen der zweieinhalbtägigen Veranstaltung. O.Univ.-Prof. Dr. Helmut Konrad, Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, sprach sich in seinen einführenden Worten darüber aus, dass auch eine Tagung vermutlich die Ursache, Kriege künftig zu vermeiden, nicht klären könne. „Aber vielleicht bekommen wir eine Idee, Kriege zu klären“, betonte Konrad.
„Es erwarten Sie interdisziplinäre und spannende Themen.“ Martin Polaschek
Der Untertitel der Veranstaltung „Anlässe und Ausreden für bewaffnete Konflikte von der Antike bis zur Gegenwart“ zeigt das breite Spektrum, das die Tagung behandelt: In einem zeitlichen Bogen, der sich vom dritten vorchristlichen Jahrtausend bis in die unmittelbare Gegenwart spannt, analysieren ExpertInnen in 21 Konferenzbeiträgen die Sprache im Dienst des Krieges ebenso wie theologische Rechtfertigungsversuche für christliche Angriffskriege oder das Abwägen des Für und Wider im Vorfeld neuzeitlicher Militäraktionen. Zu den erhofften Erkenntnisgewinnen der Tagung sollte nach Vorstellung der VeranstalterInnen das Wissen zählen, warum Rom auf die Eroberung Germaniens verzichtete und im Mittelalter plötzlich Mongolen vor der Tür stehen konnten.