Gepflanzt und verwebt

Malerin Barbara Raic begutachtet den erntefertigen Lein im Botanischen Garten.

Die zur Leinwand verarbeitete Faser hat sie kunstvoll gestaltet. Fotos: Uni Graz

Ein Kunstprojekt im Botanischen Garten dreht sich um den Lein und seine Verwendung

Lein ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Erde. Er wurde schon vor 10 000 Jahren zur Fasergewinnung genutzt. Im Botanischen Garten widmeten sich in den letzten Monaten KünstlerInnen und WissenschafterInnen dem Anbau, der Erforschung und der Verarbeitung der Pflanze. Die Abschlusspräsentation und fotografische Dokumentation des Projekts ist noch bis 22. November 2017 in den Gewächshäusern zu sehen.
Das Konzept erstellte der Philosoph und Kunstwissenschafter Bozo Raic. Seine Intention war, den Rohstoff von der Saat bis zur Ernte zu verfolgen und im Anschluss diesen natürlichen Vorgang mit einem künstlerischen Prozess buchstäblich und im übertragenen Sinn zu verweben. Zu diesem Zwecke wurde ein archaischer Webstuhl nachgebaut und bespannt, der ebenso im Botanischen Garten ausgestellt ist. Die Malerin Barbara Raic bearbeitete schließlich fertige Leinwand mit Acrylfarben, ihre Bilder sind nun ebenfalls zu besichtigen.
Der Botanische Garten ist die einzige Lein-Anbaufläche in Graz. Die wissenschaftlichen Hintergründe zur Kultivierung und Verwendung der Pflanze lieferten Ursula Brosch, Christian Sturmbauer, Gabriele und Christian Berg.

Die Ausstellung zum Kunstprojekt „tenuis textura“ ist bis 22. November zu den Öffnungszeiten der Gewächshäuser täglich von 8 bis 14.30 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.

Dagmar Eklaude

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