In drei Minuten die eigene Forschung auf den Punkt bringen: pointiert, kompakt und anschaulich. Dieser Herausforderung stellen sich neun DoktorandInnen der Uni Graz heute ab 19 Uhr bei der „Three Minute Thesis Competition“, einem Wettbewerb, der zum ersten Mal in Österreich ausgetragen wird.
Egal ob Rechtswissenschaften, Psychologie oder Englische Literatur: Den Teilnehmenden ist eines gemein – sie alle befinden sich auf dem Weg zum Doktorat. Anlässlich des Wettbewerbs bringen wir heute interessante Fakten und aufschlussreiche Zahlen rund um dieses Thema.
Wie lange kann man eigentlich schon den Doktor machen? – Die ersten europäischen Universitäten entstehen im 12. Jahrhundert. Sie verleihen AbsolventInnen den „Doktor“ als höchsten Titel. Das Wort stammt vom lateinischen „doctus“, es bedeutet wörtlich „gelehrt, gebildet“.
An der Uni Graz fand die erste Promotion am 13. Februar 1591 statt. Zwei Studenten erhielten den Doktorgrad der Theologie, 13 jenen der Philosophie. Die erste Fakultät, die auch eine schriftliche wissenschaftliche Abhandlung zur Erlangung des Doktorgrades einforderte, war die Philosophische Fakultät im Jahr 1872.
Bis die erste Frau an der Karl-Franzens-Universität Graz promovierte, dauerte es noch einige Zeit. Seraphine Puchleitner (1870–1952) studierte Geschichte und Geographie und erhielt am 1. Juli 1902 ihr Diplom. Heute erinnert der Seraphine-Puchleitner-Preis für DoktorandInnenbetreuung, der heuer im Juni zum vierten Mal vergeben wird, an die Pionierin. Die meisten hier vergebenen Titel hält bis heute jedoch ein Mann: Acht Titel darf MMMag.DDDDDr. Josef Hofer vor seinem Namen führen. Sein jüngstes Rigorosum legte der damals 87-Jährige 2015 im Fach Geschichte ab.
Das geballte Wissen der Dissertationen lagert in der Universitätsbibliothek. Würde man die rund 12.000 Dissertationen aneinanderreihen käme man 350 Laufmeter.
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