Der Ausbau der Forschung an der Karl-Franzens-Universität Graz zählt wie die Verbesserung der Betreuungssituation der Studierenden zu den Schwerpunkten von Rektorin Christa Neuper. Ein umfassendes Maßnahmenpaket wurde nun geschnürt, um Drittmittelforschung zu unterstützen sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. „Wir wollen die hervorragende universitäre Forschung am Standort nachhaltig sichern, WissenschafterInnen mehr Chancen und den Studierenden beste Bildung bieten“, begründet Neuper.
Mehr Stellen für NachwuchswissenschafterInnen
Die Förderung junger WissenschafterInnen ist in einem strategischen Projekt der Uni Graz verankert. Bis 2015 nimmt die Universität insgesamt 2,7 Millionen Euro in die Hand, um vor allem zusätzliche Stellen für den Nachwuchs zu schaffen. Die Finanzierung erfolgt aus verschiedenen Töpfen – aus Mitteln der Leistungsvereinbarung, der Hochschulraumstruktur-Initiative, der Fakultäten sowie des Rektorats.
Die Einrichtung von mindestens 23 sogenannten PraeDoc-Stellen – für WissenschafterInnen vor der Dissertation – für drei bis vier Jahre ist geplant. Im Fokus steht dabei der Konnex zu den sieben Forschungsschwerpunkten. „DissertantInnen bilden das Rückgrat der Forschung und brauchen eine finanzielle Absicherung, um sich intensiv ihrer Doktorarbeit widmen zu können“, betont Peter Scherrer, Vizerektor für Forschung und Nachwuchsförderung, die Bedeutung einer bezahlten und strukturierten Doktoratsausbildung.
Derzeit verfügen etwa 20 Prozent der insgesamt 2000 Doktoratsstudierenden über finanzielle Unterstützung. Die Uni Graz will die Quote sukzessive erhöhen. EU-weit wird ein Wert von 50 Prozent angestrebt.
Mit dem DocService besteht an der Karl-Franzens-Universität seit etwa zwei Jahren eine zentrale Plattform, die Informationen zur Förderung von NachwuchswissenschafterInnen bündelt. http://docservice.uni-graz.at
Impulse für Drittmittelprojekte
Ein eigens geschaffenes Anreizsystem für kompetitive Drittmittelprojekte soll Vorhaben vorantreiben, die vom Wissenschaftsfonds FWF zwar als sehr gut bewertet, jedoch aus budgetären Gründen nicht genehmigt wurden. „Die Uni Graz wird jeweils eine DoktorandInnenstelle im Ausmaß von 30 Stunden pro Woche finanzieren, um eine erneute Einreichung des Antrags zu unterstützen“, setzt Vizerektor Scherrer auf Impulse für AntragstellerInnen. Denn oft sind nur einige Anpassungen und Ausdauer erforderlich, um in der nächsten Runde erfolgreich abzuschneiden. Und Scherrer nennt einen weiteren Vorteil: „ForscherInnen sammeln durch die Einbindung in die Einwerbung kompetitiver Drittmittel wichtige Erfahrungen für ihre weitere Laufbahn.“
Eine weitere neue Maßnahme soll entstehende Mehrkosten abfedern, die oft bei einem eingeworbenen Drittmittelprojekt anfallen. Die Uni Graz wird daher vom FWF geförderten Projekten den jeweiligen Instituten fünf Prozent der Fördersumme – maximal 17.500 Euro – zuschießen. „Die Institute können damit entstehende Zusatzkosten, wie für Infrastruktur, Reisen, Kongressteilnahmen, ausgleichen“, so Scherrer. Insgesamt sind für die Maßnahmen rund 750.000 Euro vorgesehen.