Den mit insgesamt 12.000 Euro dotierten Wolf Theiss Award teilen sich heuer zwei Nachwuchswissenschafterinnen der Uni Graz: Dr. Mona Philomena Ladler vom Institut für Österreichisches und Internationales Unternehmens- und Wirtschaftsrecht und Mag. Elke Heinrich vom Institut für Zivilrecht, Ausländisches und internationales Privatrecht der Karl-Franzens-Universität Graz. Der Preis wird seit dem Jahr 2000 von der renommierten Wirtschaftskanzlei Wolf Theiss für hervorragende wirtschaftsrechtliche Dissertationen aus den Bereichen des österreichischen, europäischen oder internationalen Wirtschaftsrechts vergeben.
Mona Philomena Ladler untersuchte in ihrer Dissertation zum Thema „Finanzmarkt und institutionelle Finanzaufsicht in der EU: Entwicklung und Reform des Finanzaufsichtsrechts“ die Struktur der EU-Finanzaufsicht, die ein komplexes Netzwerk nationaler und europäischer Einrichtungen und Behörden bildet, die auf unterschiedlichsten Rechtsgrundlagen beruhen. Die Juristin konnte in ihrer Dissertation aufzeigen, dass Strukturprobleme, die als Katalysator der Krise gelten, nicht beseitigt, sondern vielmehr verschärft wurden. Daher wurden in der Dissertation Vorschläge für eine Neustrukturierung der Finanzaufsicht in der EU entwickelt.
Elke Heinrich behandelte eine ganz andere Frage in ihrer Dissertation: Was bedeutet die Prüfung der Kreditwürdigkeit von KreditnehmerInnen, die Banken seit der Umsetzung der EU-Verbraucherkreditrichtlinie in Österreich 2010 vorgeschrieben ist, in der Praxis für Kreditinstitute und VerbraucherInnen? Heinrich, deren Arbeit durch wissenschaftliche Qualität und praktische Relevanz überzeugt, habilitiert sich derzeit am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht Hamburg.