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Universität Graz Neuigkeiten Denk(t) mal!

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Freitag, 14.04.2023

Denk(t) mal!

Wenn sich politische Verhältnisse ändern, wird oft versucht, die Vergangenheit auszulöschen, indem man Gedenkstätten demontiert. Das thematisiert die Skulptur "Denkmal für ein gestürztes Denkmal" von Anna Jermolaewa. Alle Fotos: Uni Graz/Leljak. ©Uni Graz/Kastrun;

Wenn sich politische Verhältnisse ändern, wird oft versucht, die Vergangenheit auszulöschen, indem man Gedenkstätten demontiert. Das thematisiert die Skulptur "Denkmal für ein gestürztes Denkmal" von Anna Jermolaewa. Alle Fotos: Uni Graz/Leljak.

Eine Spurensuche an der Uni Graz zum internationalen Tag des Denkmals

Sie sind stumme Begleiter im Alltag, aber ihre Botschaften sind laut. Sie erinnern, mahnen, werfen Fragen auf – Denkmäler umgeben uns überall im öffentlichen Raum. Auch am Campus der Uni Graz. Anlässlich des Internationalen Tags des Denkmals (18. April) ist es an der Zeit, einen Blick auf einige ausgewählte Installationen zu werfen:

Büste des Ivo Andrić (1892-1975). Er promovierte 1924 an der Uni Graz und erhielt 1961 den Nobelpreis für Literatur. An ihren berühmten Absolventen erinnert die Universität seit 2008 mit einer Büste. Sie steht vor dem Wall-Gebäude, wo das Institut für Slawistik untergebracht ist. Es hatte sich für die Aufstellung der Büste des Schriftstellers aus Sarajevo eingesetzt. Geschaffen wurde die Büste vom Belgrader Bildhauer Dragan Nikolić.

Ehrenring: Geteiltes Denkmal für Oktavia Aigner-Rollett (1877-1959). Die Medizinerin schloss 1905 ihr Studium an der Uni Graz ab und eröffnete als erste Frau in der steirischen Landeshauptstadt eine Praxis. Eine zweiteilige Ringskulptur von Barbara Baur-Edlinger aus dem Jahr 1977 erinnert an die Pionierin an wichtigen Stationen ihres Lebens. Eine Hälfte steht seit einer Restaurierung 2022 neben dem Hauptgebäude, die andere wurde beim Paulustor aufgestellt, wo sich zur Zeit Aigner-Rolletts das Allgemeine Krankenhaus befand. Fun fact: Der Durchmesser des Rings entspricht der Körpergröße der Ärztin.

Denkmal für ein gestürztes Denkmal. Noch steht es am so genannten „Brunnenplatz“ zwischen dem Institut für Physik und dem „Philo-Turm“ – sobald aber die für die nächsten Jahre geplanten Bauarbeiten am Campus losgehen, wird es abgebaut und zwischengelagert. Bis dahin erinnert die Skulptur aus dem Jahr 2016 daran, dass durch den Sturz von Denkmälern oft versucht wird, die Vergangenheit auszulöschen. Die Künstlerin Anna Jermolaewa drückt damit auch ihre eigene Geschichte aus – sie musste ihre Heimat St. Petersburg Ende der 1980er-Jahre aus politischen Gründen verlassen.

 

Diese und noch viele weitere Denkmäler, Skulpturen und Kunstinstallationen gibt es am Campus der Uni Graz zu entdecken. Wegweiser sind unter anderem der Folder „Kunst am Campus“ (erhältlich bei den Portier:innen sowie in der Kommunikationsabteilung), das Buch „Uni Graz-Guide“ (erhältlich im Buchhandel sowie im Unistore) sowie die kostenlose Campustour-App, die es auf Deutsch, Englisch und in der Österreichischen Gebärdensprache gibt. Auch die Website http://kunst.uni-graz.at hilft weiter.

 

100 Jahre Denkmalschutzgesetz in Österreich  

Heuer wird den Denkmälern in Österreich besondere Aufmerksamkeit geschenkt: Vor 100 Jahren, am 25. September 1923, wurde das Denkmalschutzgesetz vom österreichischen Nationalrat beschlossen. Seitdem hat das Bundesdenkmalamt den gesetzlichen Auftrag, das öffentliche Interesse an der Erhaltung des kulturellen Erbes durchzusetzen. Im Jubiläumsjahr lädt es ein, am „Tag des Denkmals“ (24. September 2023) die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der österreichischen Denkmale und der Menschen, die dahinterstehen, zu erleben. Save the Date!  >> Mehr Infos

Ein zweiteiliges Denkmal erinnert an Octavia Aigner-Rollett, die erste Medizinerin, die in Graz eine Praxis eröffnete. Ein Teil des Rings steht beim Hauptgebäude, der andere beim Paulustor.
Ein zweiteiliges Denkmal erinnert an Octavia Aigner-Rollett, die erste Medizinerin, die in Graz eine Praxis eröffnete. Ein Teil des Rings steht beim Hauptgebäude, der andere beim Paulustor.
Ivo Andric ist Absolvent der Uni Graz und erhielt 1961 den Nobelpreis für Literatur. Eine Büste vor dem Wall-Gebäude erinnert an ihn.
Ivo Andric ist Absolvent der Uni Graz und erhielt 1961 den Nobelpreis für Literatur. Eine Büste vor dem Wall-Gebäude erinnert an ihn.
Erstellt von Gerhild Leljak

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