Im UniGraz@Museum wurde am 26. Mai 2014 die Sonderausstellung „Kriegsbilder“ eröffnet. Die Schau beleuchtet unterschiedliche Diskurse über Krieg. Dabei spannt sich der Bogen von der Antike bis in die Gegenwart. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Ass.-Prof. Dr. Peter Mauritsch und Dr. Ursula Lagger vom Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde.
Krieg begleitet die Menschheit seit Anbeginn. Vizerektor Peter Scherrer verwies bei der Ausstellungseröffnung auf die Bedeutung der Schau und mahnte: „Hundert Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs sollen wir der Tatsache eingedenk sein, dass die meisten von uns hier keinen Krieg erlebt haben. Und dafür müssen wir dankbar sein.“ Dekan Lukas Meyer unterstrich die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit Kriegsbildern, die unsere Vorstellungen prägen.
Vizebürgermeisterin Martina Schröck dankte den AusstellungsgestalterInnen für ihren besonderen Beitrag zur Diskussion zum Thema Krieg im Gedenkjahr 2014 und schlug eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart. „Wir leben heute in einem vereinten Europa, aber bei einem Großteil der Bevölkerung scheint es nicht angekommen zu sein, dass die Europäische Union auch Frieden sichert“, zeigte sich Schröck angesichts der niedrigen EU-Wahlbeteiligung erschüttert.
Die Ausstellung hat keinen konkreten Krieg als Hintergrund, sondern befasst sich mit der Konstruktion, Reflexion und Imagination von Krieg durch Sprache und Bilder, fassen Mauritsch und Lagger die inhaltliche Ausrichtung zusammen.
Im Detail thematisiert die Schau
- Schule als Ort niemals neutraler Erziehung
- Geschichtsschreibung als primäres Medium der Konstruktion von Vergangenheit
- Dichtung als Versuch, individueller Erinnerung Sprache zu verleihen
- Philosophie als Anstrengung, das Wesen des Kriegs zu ergründen
- Bildschmuck öffentlicher Gebäude zur höheren Glorie des Vaterlandes
- politische Versammlungen als Spielplätze für die Phantasien von PolitikerInnen
- militärische Kommandostellen mit ihren eigenen Abstraktionen
- Denkmäler als Kristallisationspunkte für Erinnerungen an Sieg oder Niederlage
Für die grafische Gestaltung, die sich an der Bildsprache der Antike orientiert, zeichnet Martina Raminger verantwortlich.
Dauer der Ausstellung: 27. Mai 2014 bis 31. Jänner 2015
Öffnungszeiten: Montag, 10 bis 15 Uhr, Mittwoch und Freitag, 10 bis 13 Uhr
Führungen: Montag, 10 und 13 Uhr, sowie jederzeit nach Vereinbarung
Ort: UniGraz@Museum, Hauptgebäude Uni Graz, Untergeschoß