Ein Auslandssemester zählt für viele Studierende zu den Höhepunkten im Studium. Damit dieser Traum wahr wird, gibt es das Erasmus+-Programm, das Bewerber:innen seit Jahrzehnten bei dem Wechsel an eine europäische Universität unterstützt. Ein solcher Sprung ins Ungewisse erfordert von jedem und jeder eine gute Portion Mut. Umso mehr, wenn es zusätzlich persönliche Einschränkungen gibt. Auch dafür bietet das Erasmus+-Programm Fördermöglichkeiten an.
Diese speziellen Mobilitätsprogramme sind jedoch auf den europäischen Hochschulraum beschränkt. Zumindest bisher. Denn die Universität Graz hat nun eine eigene Inklusionsförderung für Studierendenmobilität außerhalb des Erasmus-Programmes ins Leben gerufen, die sich gezielt an Personen mit geringeren Chancen richtet. Dafür wurde sie mit dem „Internationalisation Award“ des Bundesministeriums für Frauen, Wissenschaft und Forschung (BMFWF) und der OeAD, Österreichs Agentur für Bildung und Internationalisierung, ausgezeichnet. Unter zwölf prämierten Projekten landete die Uni Graz auf dem 3. Platz in der Kategorie „Maßnahmen zur Mobilitätsförderung für unterrepräsentierte Studierendengruppen“.
„Immer wieder wurden wir gefragt, warum vergleichbare Unterstützungen wie im Erasmus+ Programm nicht auch für andere Auslandsaufenthalte existieren“, erklärt Petra Rabitsch, die das Projekt zusammen mit Karin Schwach, Sarah Zapusek von der Koordinationsstelle für Geschlechterstudien und Gleichstellung sowie Barbara Levc vom Zentrum Integriert Studieren initiiert hat. „Das hat uns zu denken gegeben. Denn unser Ziel ist ja, den Studierenden den Weg ins Ausland so einfach wie möglich zu machen, und zwar allen Studierenden. Und so haben wir begonnen, mit Unterstützung aus anderen Abteilungen einen Bewerbungsprozess zu entwickeln, der so barrierefrei wie möglich ist.“
Neue Chancen
Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner betonte bei der Verleihung die Bedeutung der interantionalen Mobilität: „Sie schafft Chancen und öffnet Türen, erweitert Horizonte und stärkt den sozialen Zusammenhalt in einer globalen Welt. Jede und jeder soll die Möglichkeit haben, über Grenzen hinweg zu lernen, zu forschen und neue Perspektiven zu entwickeln, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder dem Geldbörserl“, betonte Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner bei der Verleihung. OeAD-Geschäftsführer Calice hob diese Vielfalt auch eigens hervor: „Mit dem Internationalisation Award werden ausgezeichnete Beispiele vor den Vorhang geholt, die auch andere Hochschulen inspirieren sollen, weiter in ihre internationale Ausrichtung zu investieren.“
Für die Vizerektorin für Internationalisierung & Gleichstellung, Mireille van Poppel, ist die Auszeichnung eine wichtige Bestätigung am Weg zu mehr Chancengleichheit. „Internationale Mobilität darf kein Privileg sein. Als Universität Graz wollen wir allen Studierenden diese Erfahrung ermöglichen, unabhängig von persönlichen, sozialen oder finanziellen Voraussetzungen.“
In der ersten Antragsphase für Studierenden gab es bereits zwei Anträge, die auch genehmigt wurden. Und da es aktuell keine Obergrenze gibt, können Studierende sich jederzeit flexibel um die Förderung bemühen.
Alle Informationen über die Möglichkeiten für ein Auslandssemester, Auslandspraktika, Summerschools und Kurzzeit-Programmen findet man beim Büro für Internationale Beziehungen.