Pflanzen und Tiere finden sich auf Gefäßen aller griechischen Epochen. Sie können der Forschung unter anderem Antworten auf Fragen der Religions-, Sozial-, Mentalitäts- und Kunstgeschichte sowie der Handels- und Technikgeschichte geben. Im Meerscheinschlössl der Uni Graz widmet sich von 26. bis 28. September 2013 erstmals ein großes Symposion dem bislang nur wenig beachteten Thema „Pflanzen und Tiere auf griechischen Vasen“. Im Fokus stehen Gefäße aus dem Mittelmeerraum und den angrenzenden Regionen aus der Zeit von 900 v. Chr. bis zum Hellenismus. Veranstalter der Tagung sind das Institut für Archäologie der Karl-Franzens-Universität Graz und das Institut für Kulturgeschichte der Antike der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).
Univ.-Prof. Dr. Peter Scherrer, Vizerektor für Forschung und Nachwuchsförderung sowie Leiter des Instituts für Archäologie der Karl-Franzens-Universität, hieß die TeilnehmerInnen bei der Eröffnung herzlich willkommen und dankte den Organisatorinnen Priv.-Doz. Dr. Elisabeth Trinkl von der Uni Graz und Dr. Claudia Lang-Auinger von der ÖAW. „Das antike Griechenland ist ein Raum, in dem die Wurzeln der europäischen Kultur liegen. Damit befindet sich diese Veranstaltung im Herzen einer Forschung, die auch wichtig für die Gegenwart ist“, unterstrich Peter Scherrer die Bedeutung des Symposions. „Denn es ist Aufgabe der Geisteswissenschaften, uns klar zu machen, woher wir kommen und wer wir sind.“
Rund 40 Vortragende aus 15 Ländern spiegeln die internationale Vernetzung und das Ansehen Österreichs auf dem Gebiet der Erforschung antiker Gefäße wider. Ziel der Tagung ist es, die Bedeutung von Pflanzen und Tieren auf Vasen im Bezug auf ihre Verwendung, Verbreitung und als Handelsware zu untersuchen. Die Themen umfassen Fragen zu Pflanzen und Tieren als Symbol, in der Mythologie, im Alltag und als Ornament. Für den Festvortrag konnte mit Dr. Elke Böhr vom Deutschen Archäologischen Institut in Wiesbaden eine der renommiertesten VasenforscherInnen weltweit gewonnen werden.