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Universität Graz Neuigkeiten Am Ende des Regenbogens: Wenn queere Menschen altern

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Montag, 19.06.2023

Am Ende des Regenbogens: Wenn queere Menschen altern

Die Uni Graz setzt mit den Regenbogenflaggen ein Zeichen für Gleichstellung, Chancengleichheit und Antidiskriminierung.

Juni ist Pride Month: Die Uni Graz setzt mit den Regenbogenflaggen ein Zeichen für Gleichstellung, Chancengleichheit und Antidiskriminierung. Foto: Uni Graz/Angele

Dynamisch, bunt, jung – die Regenbogenparade in Wien am 17. Juni 2023 feierte das Leben. Da wird weniger daran gedacht, wie es lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans, intergeschlechtlichen und queeren Menschen im Alter geht. „Einsamkeit ist ein zentrales Thema“, weiß Ulla Kriebernegg, Leiterin des Zentrums für interdisziplinäre Alterns- und Care-Forschung an der Universität Graz.

Lesbisch oder schwul im Alter? In der öffentlichen Diskussion ist es meist ausgeblendet. „In der Aging-Forschung wird der lange blinde Fleck jetzt sehender“, bestätigt Kriebernegg. „Denn die Generationen haben völlig heterogene Erfahrungen.“ Mit der verbesserten gesellschaftlichen Akzeptanz rückt die Frage nun stärker in den Mittelpunkt. Die ebenso LGBTIQ+ selbst beschäftigt.

Pink-Passkey-Projekte

Altsein kann für queere Menschen aufgrund erlebter Ausgrenzung oft schwieriger und schmerzvoller sein als für heterosexuelle Menschen. Die Bedürfnisse hingegen unterscheiden sich wenig. „Viele wünschen sich eine geschlechtsspezifische, sensible Pflege“, schildert die Kulturwissenschaftlerin. Das heißt, es braucht dafür eine spezifische und qualitätsgesicherte Ausbildung. Sogenannte Pink-Passkey-Projekte in den Niederlanden und in Deutschland berücksichtigen bereits diese Anliegen. Stellen etwa gleichgeschlechtliche Pflegeheime die ideale Situation dar? Kriebernegg: „Dazu fehlen aufgrund der langen Stigmatisierung Vergleiche und wissenschaftliche Grundlagen.“ Für andere Aspekte gibt es diese...

Generationenübergreifend

Erste Erkenntnisse aus den USA belegen, dass Herkunft, Bildung, sozialer Status und Ethnizität das Altern von beispielsweise lesbischen, schwulen und trans Personen noch einmal verschlechtern können. Ulla Kriebernegg geht davon aus, dass diese Faktoren auch in Europa eine Rolle spielen. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, braucht es neben mehr Forschung mehr Bewusstsein und Erfahrungsberichte. "Wie wir in den letzten Jahren beobachten konnten, tauchen in Literatur, Film und Fernsehen bereits zunehmend Geschichten von intergenerationalen zwischenmenschlichen Beziehungen auf: Geschichten über queere Freund:innenschaften zwischen jüngeren und älteren Menschen, die sich füreinander interessieren, für einander da sind und voneinander lernen."
Die Wissenschaftlerin ist überzeugt: „Da wird sich in den kommenden Jahren viel tun." Das wird damit untermauert, dass ältere und jüngere Personen immer häufiger gemeinsam auf die Regenbogenparade gehen...

 

Erstellt von Andreas Schweiger

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