Der „Red Bull Dolomitenmann“, der härteste sportliche Teambewerb der Welt, stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung, die am 25. März 2013 an der Karl-Franzens-Universität Graz prominente SportlerInnen mit WissenschafterInnen ins Gespräch brachte. Werner Grissmann, Schifahrerlegende und Erfinder des Dolomitenmann, schilderte die Entstehung des Events, der Berglauf, Paragleiten, Wildwasserkajak und Mountainbike umfasst. Sohn Mag. Nikolaus Grissmann, MBA, Geschäftsführer der Grizzly Werbeagentur, erörterte die besonderen Herausforderungen, die Veranstaltung international zu etablieren. Anschließend diskutierten die erfolgreiche Schwimmerin Mirna Jukic und Ass.-Prof. Dr. Gerhard Tschakert vom Institut für Sportwissenschaft der Uni Graz mit Werner und Nikolaus Grissmann über die Bedeutung von SpitzensportlerInnen als Vorbilder. Moderiert wurde die Diskussion von Mag. Herwig Straka, Geschäftsführer der e|motion Management GmbH. Die Veranstalter – der Marketing Club Graz und die 7. fakultät, das Zentrum für Gesellschaft, Wissen und Kommunikation der Uni Graz – konnten sich über reges Interesse des Publikums freuen.
„1988 nahmen 50 Teams am Dolomitenmann Teil“, berichtete Werner Grissmann. „Von denen glaubten manche, dass es eine große ,Gaude‘ wird, wenn der Grissmann etwas macht.“ 2012 stellten sich 125 Teams aus 15 Nationen der Herausforderung. Der Erfinder des Sportgroßereignisses wusste einige Anekdoten aus den vergangenen 25 Jahren zu erzählen, wie zum Beispiel dass der Paragleiter nach der Übergabe durch den Bergläufer nicht gestartet ist, da ihn der Mut verlassen hatte.
„Kein Fortschritt ist der erste Rückschritt“, stellte Nikolaus Grissmann die zukünftigen Ideen für den Teambewerb vor. Sich als Sportgroßereignis zu positionieren, erfordert eine ständige Weiterentwicklung der Ideen und Verbesserung der hohen Sicherheitsstandards. Sportler und Publikum müssen Teil einer Gesamtinszenierung werden. „Ziel ist es, ein individuelles Maximum an Entertainment zu bieten“, so Nikolaus Grissmann. Durch ein gratis Shuttel-Service, kostenlose Beförderung, Hot Spots, Radioübertragung und eine eigene App ist das Publikum stets hautnah am Geschehen.
In der anschließenden Diskussion erörterten Mirna Jukic, mehrfache Europameisterin im Schwimmen sowie Medaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen, und der Sportwissenschafter Gerhard Tschakert, wie SportlerInnen und Sportgroßereignisse Vorbilder für Jugendliche schaffen können. Jukic stellte klar: „Ohne Breite keine Spitze und ohne Spitze keine Breite“. Auch die Frage, warum der Dolomitenmann – wie sein Name bereits verrät – nur männlichen Teilnehmern vorbehalten ist, wurde aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutiert. Die Anforderungen an die körperliche Leistungsfähigkeit seien extrem. Mit Rücksicht auf die Sicherheit weiblicher Sportlerinnen müsste der Bewerb modifiziert werden, wofür es derzeit zu wenige Interessentinnen gibt, so Nikolaus Grissmann.