Das Steuersystem wird von vielen Steuerpflichtigen als kompliziert und ungerecht, die Abgabenbelastung insgesamt als zu hoch empfunden. Die Einkommensbesteuerung belastet Arbeitseinkommen und wirkt daher beschäftigungsfeindlich. Durch Digitalisierung entstehen neue Geschäftsmodelle, deren Erträge schwierig zu besteuern sind. Steuervermeidung durch multinationale Unternehmen bedroht das Steueraufkommen von Hochsteuerländern wie Österreich. Hochentwickelte Länder benötigen aber ein hinreichendes Steueraufkommen zur Finanzierung ihres Sozialstaates und anderer staatlicher Aufgaben. Zur Erzielung des Steueraufkommens sind unterschiedlich intelligente Steuern denkbar. „Gute“ Steuern sind dadurch gekennzeichnet, dass sie individuelle Entscheidungen nicht beeinflussen. Daher ist die derzeitige Art der Besteuerung von Arbeitseinkünften und des privaten Konsums grundsätzlich unproblematisch. Soll die Steuerbelastung von Arbeitseinkünften gesenkt werden, könnte eine erhöhte Grundsteuer dies kompensieren. Bei der Besteuerung von Unternehmen besteht größerer Reformbedarf. Eine Steuersenkung auf Unternehmensebene sollte mit einer erhöhten Besteuerung auf Ebene der Unternehmenseigner einhergehen. Der Klimawandel erfordert eine höhere Besteuerung des Verbrauchs natürlicher Ressourcen.
ÜBER DIE MONTAGSAKADEMIE: „Bildung für alle“
Die Montagsakademie bietet Ihnen allgemein verständliche Vorträge aus der Welt der Wissenschaft: frei zugänglich für alle und kostenfrei in der Aula der Universität Graz sowie live in den teilnehmenden Regionen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Das Leitthema des heurigen Studienjahres lautet: „Schöne neue Welt!? Wie Wissenschaft und Technik unsere Zukunft sehen“ (2. Zyklus)
Liveübertragung in folgende Regionen: montagsakademie.uni-graz.at/de/information/regionen/