Vortrag: Andrea Maurer - Grundlagen und Perspektiven der neuen Wirtschaftssoziologie. Max Weber und die Folgen
Die Renaissance der Wirtschaftssoziologie am Ende des 20. Jahrhunderts war Teil eines umfassenden Paradigmenwechsels in der Soziologie. Während vor allem die kritische Auseinandersetzung mit der Neuen Institutionenökonomie viel Beachtung fand, ist bis heute weitgehend unerkannt geblieben, dass dabei auch bestimmte Arbeitsweisen in der Soziologie zur Disposition gestellt und Verbesserungen in der Soziologie angemahnt werden.
Ich möchte daher zeigen, in Abgrenzung zu welchen Positionen in der Soziologie wie auch in der Ökonomie sich die „Neue Wirtschaftssoziologie“ etabliert hat und welche Herausforderungen damit bis heute verbunden sind. Dazu werde ich vor allem im Bezug auf die Arbeiten von Mark Granovetter und Richard Swedberg darlegen, inwiefern die Neue Wirtschaftssoziologie einem „action-based approach“ verbunden ist und wie sie darin eine neue Position auszuarbeiten sucht. Ich werde dann mit Bezug auf das Werk Max Webers einige Implikationen und Restriktionen der „new economic sociology“ herausstellen und mögliche Optionen für theoretische wie empirische Weiterentwicklungen zur Diskussion stellen.
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Zur Vortragenden:
Professorin Dr. Andrea Maurer, geboren 1962, ist seit 1998 Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Wirtschafts- und Organisationssoziologie an der Universität der Bundeswehr in München. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der Wirtschafts- und Organisationssoziologie, des Neuen Institutionalismus und der soziologischen Theoriebildung.