Jennifer Hansen-Glucklich (University of Mary Washington, Fredericksburg)
Holocaust Denkmäler und Museen stehen vor einer gewaltigen Herausforderung:
die Geschichte, die sie darstellen müssen, überschreitet die
alltägliche, banale Geschichte und wird oft von Theologen, Künstlern,
und Philosophen als gleichzeitig entsetzlich und – auf eine Art und Weise
– sakral geschildert. Die Darstellung und die Memorialisierung des Holocaust
verlangen deshalb eine außerordentliche Kreativität, wenn sie klischeehafte
oder entmenschlichende und entfremdende Schilderungen
der Opfer und ihrer Leiden vermeiden wollen. In diesem Vortrag untersuche
ich verschiedene Methoden der visuellen Darstellung des Holocaust
in drei Museen: Jüdisches Museum Berlin, Yad Vashem in Jerusalem und
das U.S. Holocaust Memorial Museum in Washington, D.C. Ich beschäftige
mich vor allem mit der folgenden Frage: wie bringen verschiedene visuelle
Darstellungen des Holocaust kulturspezifische Formen der Holocaust-
Erinnerung hervor? Um diese Frage anzugehen, analysiere ich eine
Vielfalt verschiedener Beispiele wie Denkmäler, Architektur, Foto-Ausstellungen,
Artefakt-Ausstellungen, und Videoausstellungen.